auf ein Wort…
Autopoiesis
Wen trifft die Schuld? – Die Grundlage wertschätzender Führung.
Warum sollten Sie sich damit beschäftigen?
Veränderung geht mit Widerstand einher. Prozesse erscheinen träge und mühsam. Systeme beharren in ihrem Zustand.
Wenn sich nichts oder alles verändert, wird es schnell persönlich! Es werden Schuldige gesucht. Was ist Unvermögen? Was liegt in der Struktur begründet? Was ist Faulheit? Was ist Sabotage? Ehe man sich versieht, landet man im Dickicht eines zweifelhaften Menschenbildes. Da heißt es, Haltung bewahren und anerkennen, dass das Beharren und die Trägheit natürliche Faktoren in menschlichen Systemen sind.
Was ist Autopoiesis
Autopoiesis beschreibt das Beharrungsvermögen als natürlichen Vorgang! Menschliche Systeme haben den Drang sich selbst zu erhalten. Sie neigen dazu, den Status Quo zu verteidigen. Reformwillige Führungskräfte müssen schnell wieder gehen. Neue Mitarbeitende werden erstmal „eingenordet“. „Alle werden dazu beschult“. „Wir machen das erstmal so wie immer“.
Autopoiesis hat viele Gesichter! In der Regel ist keines davon böswillig. Die eigentlich interessante Frage verbirgt sich dahinter. Was ist der gute Grund im Alten zu verharren?
Wie wirkt Autopoiesis?
Wenn Sie Veränderung autopoietisch denken, lösen Sie sich von einer kausalen Veränderungskette „Heute so – Morgen anders“ hin zu einer prozessualen Wiederholungsschleife, in der Sie immer wieder die Frage nach dem Warum stellen.
Sie lösen sich damit von einer schuld- und problemorientierten Perspektive und orientieren sich an den oft im Verborgenen liegenden guten Gründen.
Bild: miloje
Literatur: Niklas Luhmann, Einführung in die Systemtheorie