Juni 2025

Rahmenbedingungen

Rahmenbedingungen im politischen Ehrenamt Welche Rahmenbedingungen gibt es im politischen Ehrenamt und wie können sie gestaltet werden? Ich kategorisiere sie im Folgenden in sechs thematische Bereiche, die für ihre Optimierung von Bedeutung sind: Räumlichkeiten und Material, Wertschätzung, Willkommenskultur, Finanzen, Weiterbildungsmöglichkeiten und Klausurtagungen sowie der oder die Geschäftsführende im Hauptamt.    Rahmenbedingungen als individueller Faktor Rahmenbedingungen nehmen einen großen Einfluss auf die Arbeit und Weiterentwicklung eines Kreisverbandes. Sie können Engagement ermöglichen, behindern oder sogar verhindern. Die Parameter sind sehr vielfältig und können kontext- und personenbedingt unterschiedliche Wirkungen entfalten. Aspekte von Rahmenbedingungen Manche Gegebenheiten haben eine große Auswirkung auf das Engagement von Parteimitgliedern. Rahmenbedingungen müssen kultiviert werden. Es gibt kein einfaches richtig oder falsch, sondern ein angemessen, ideal oder ungünstig. Woran diese Bewertung im Einzelnen hängt, muss im Vorstand besprochen werden. Sechs zentrale Topiken von Rahmenbedingungen 1. Räumlichkeiten und Material Der Einfluss von Räumlichkeiten und Materialien auf eure Arbeit darf nicht unterschätzt werden. Sie haben die Kraft, Identität zu stiften und Engagement zu fördern. Auslastung und Nutzung, Barrierefreiheit und Multifunktionalität dürfen ebenfalls nicht aus dem Blick geraten. 2. Wertschätzung Wertschätzung ist der Sauerstoff, den ein Ehrenamt atmet. Dabei geht es weniger um eine Gratifikationskultur im Sinne von Blumensträußen, Anstecknadeln oder Präsentkörben, sondern um ein respektvolles Miteinander, transparente Kommunikation und gelebte Partizipation. Es geht um wechselseitige Unterstützung, Zusammenarbeit, Lob und Anerkennung. 3. Willkommenskultur Stell dir vor, du kommst zum ersten Mal zu einer Veranstaltung. Wie möchtest du empfangen werden? Eine Willkommenskultur zeichnet nicht nur Infoveranstaltungen, Leitfäden und Orientierungshilfen aus, sondern vor allem das Selbstverständnis der Mitglieder, die Einbindung leben und aktiv Engagement ermöglichen. Mitglieder, die auf neue zugehen, einen Blick für ihre Interessen haben und ihnen Wege und Möglichkeiten eröffnen. 4. Erstattungen, Auslagen, Budgetierung Im Finanzmanagement bedeuten gute Rahmenbedingungen vor allem klare Richtlinien und eine transparente Kommunikation. Hinzu kommt bei der Budgetierung die Verantwortungsübertragung, denn es macht einen großen Unterschied, ob mir ein Budget eingeräumt wird, dass ich selbst verwalte, oder ob ich nur „alles wiederbekomme“, wenn ich es einreiche. 5. Weiterbildungen und Klausurtagungen Ehrenamtliches Engagement ist ein Ort für persönliches Wachstum. Weiterbildungen fördern die fachliche Kompetenz, stärken die organisationale Weiterentwicklung und begünstigen die Bildung von Netzwerken. Regelmäßige Klausuren machen die Zusammenarbeit effektiver und fördern die Professionalität jedes einzelnen und des gesamten Teams. Außerdem minimieren sie das Konfliktpotenzial und schärfen die Zielorientierung. 6. Geschäftsführer:in/Hauptamt Je nach Größe der lokalen Struktur kann die Einstellung eines hauptamtlichen Geschäftsführenden eine tragende Säule für langfristig gute Rahmenbedingungen sein. Die Herausforderung liegt dabei in einer auf Nachhaltigkeit bedachten und präzise formulierten Aufgaben- und Rollenbeschreibung für die Person, die dieses Amt innehat. Gute Rahmenbedingungen entstehen nur, wenn diese Person für Kontinuität sorgt, den ehrenamtlichen Vorstand entlastet, Prozesse strukturiert und die Kommunikation professionalisiert. Im schlechtesten Fall kann die Besetzung dieser Position sogar negative Auswirkungen haben. Wie man gute Rahmenbedingungen schafft Zunächst müsst ihr herausfinden, wo es Optimierungsbedarf bei euren Rahmenbedingungen gibt. Darauf folgt eine Einschätzung, was einfach zu verbessern ist, was zeitnah verbessert werden kann und was perspektivisch angegangen werden muss. Das Rollenprofil, das sich im Speziellen um dieses Thema kümmert, ist die Mitgliederbeauftragte. Sie entwickelt mit ihren Kolleg:innen aus dem Freiwilligenmanagement Ideen und Konzepte zur Verbesserung der Rahmenbedingungen und begleiten deren Umsetzung. Das Thema „Rahmenbedingungen“ in meinen Workshops Meist muss geklärt werden, wie gute Rahmenbedingungen vor Ort aussehen können. Aus diesem Grund sind sie immer wieder Thema in meinen Workshops und Seminaren, denn spätestens beim Transfer der theoretischen Inhalte in die gelebte Praxis stößt man oft an die Grenzen des Systems. Sprecht mich direkt an oder verschafft euch einen Überblick über meine Angebote  „Mitgliedereinbindung und Freiwilligenmanagement“ oder das Coaching Freiwilligenmanagement. Kontakt Alle Artikel aus der Perspektive „Wege und Möglichkeiten “ Vorstandsarbeit Rahmenbedingungen Wege und Möglichkeiten der Vorstandsarbeit Artikelserien

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Aufgabe des Vorstands: politische Willensbildung

Aufgaben des Vorstands: Die Politische Willensbildung In diesem Artikel erläutere ich vier Grundformen der politischen Willensbildung und beschreibe in einer Engführung an der gelebten Praxis Herausforderungen und Chancen der Umsetzung. Die formale Kernaufgabe einer Partei Die Bildung und Entwicklung des politischen Willens und die Mitgestaltung der öffentlichen Meinung ist gemäß dem Parteiengesetz (§ 1 Abs. 2) die zentrale Aufgabe von politischen Parteien. Daraus ergeben sich die vier Grundformen der politischen Willensbildung. Während Aufgaben wie Formalia oder Freiwilligenmanagement einem formalen Selbstzweck dienen und die Struktur der Organisation stärken oder vorgeben, ist die politische Willensbildung weitgehend frei und dient der gesamtgesellschaftlichen Weiterentwicklung.  Vier Grundformen der politischen Willensbildung Politische Bildung Ihr könnt bspw. Veranstaltungen organisieren, auf denen ihr über eure Themen informiert oder über politische Prozesse aufklärt. Hier geht es um Wissensvermittlung. Bürgerbeteiligung Ihr könnt Beteiligungsprozesse wie Umfragen oder öffentliche Veranstaltungen initiieren, die zum Diskurs einladen und Bürger:innen die Chance bieten, eure inhaltliche Auseinandersetzung mitzugestalten. Lokale Interessenvertretung Es ist eure Aufgabe als Partei, Entscheidungsprozesse zu gestalten, den Willen der Parteimitglieder zu definieren und im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit nach Außen zu vertreten. Öffentlichkeitsarbeit Da ich dem Aspekt der Öffentlichkeitsarbeit eine ganze Kategorie widme, konzentriere ich mich in diesem Artikel auf die vorherig genannten Punkte. Mehr zum Thema Öffentlichkeitsarbeit findest du im Artikel Aufgaben des Vorstands: Öffentlichkeitsarbeit. Politische Willensbildung in der Praxis Gemeinsam haben die drei Grundformen, dass Veranstaltungen oder ganze Reihen davon organisiert werden. Man kann sogar sagen, dass Event-, Projekt- und Prozessmanagement zu den Kernaufgaben der politischen Willensbildung zählen. Die Durchführung solcher Veranstaltungen ist allerdings wegen der dünnen Personaldecke oft nicht einfach. In der Praxis werden sie daher eher punktuell gedacht, zum Beispiel im Kontext einer anstehenden Wahl oder eines anderen konkreten Anlasses. Dies ist ein erster Erfolg, sollte jedoch das Mindeste sein. Die eigentliche Herausforderung ist es, die politische Willensbildung als dauerhaften Prozess in eurem Kreisverband zu etablieren. Einen Prozess, in dem Diskurs und Austausch fortlaufend vorangetrieben und in dessen Verlauf immer wieder Entscheidungen über den Status Quo getroffen und weiterentwickelt werden. Das Zusammenspiel der Willensbildung Ebenso wie die Notwenigkeit von Veranstaltungen tritt die übergeordnete Aufgabe der Interessensvertretung vor allem im Kontext von Wahlen hervor. Wahlen erfordern einen politischen Willen, sie brauchen einen ausformulierten Status Quo. Sie erfordern ein Wahlprogramm, das vertreten und eingefordert werden kann. Gleichzeitig ist es schwierig, mit einem Wahlprogramm ohne Anhängerschaft eine signifikante Durchdringungstiefe in der Gesellschaft zu erreichen, so gut und richtig die Inhalte auch sind. Die Resonanz ist abhängig von der Beteiligung und der politischen Bildung im Vorfeld – deshalb ist ein kontinuierlicher Prozess für die Willensbildung wichtig. Das ist nicht nur arbeits- und zeitintensiv, sondern auch in der inhaltlichen und prozessualen Aufbereitung anspruchsvoll. Beim Legen des Grundsteins für diese organisationale Entwicklung stehe ich euch gerne beiseite. Weitere zentrale Aufgaben des Kreisvorstands In meiner Artikelreihe Der Vorstand widme ich mich den größten Aufgaben und Themen des Vorstands. Neben der politischen Willensbildung kannst du in meinem Blog einiges über Formalia, Öffentlichkeitsarbeit und Freiwilligenmanagement erfahren und mich natürlich jederzeit gerne bei Fragen kontaktieren. Eure Aufgabe, eure Chance In diesem Sinne ist es eine großartige Aufgabe, sich dem Thema politische Willensbildung zu widmen. Ihr habt die Chance, Menschen miteinander in Austausch zu bringen, Wissen und Kompetenzen zu vernetzen und den Prozess künftiger Entscheidungen zu steuern. Politische Willensbildung heißt, den gesellschaftlichen Gestaltungswunsch offenzulegen, anzuregen und in einen gemeinsam formulierten Wunsch mit seinen Mitmenschen zu gießen.   Sehr gerne unterstütze ich euch mit Coachings, Workshops oder Moderationen bei diesem spannenden wie elementaren Aufgabenfeld. Kontakt Alle Artikel aus der Perspektive „Aufgaben“ Vorstandsarbeit Aufgabe des Vorstands: politische Willensbildung Aufgaben des Vorstands: Freiwilligenmanagement Aufgaben des Vorstands: Formalia Aufgaben des Vorstands: Öffentlichkeitsarbeit   Aufgaben des Vorstands: Die Arbeitsfelder im Überblick   Mitgliedereinbindung & Freiwilligenmanagement Klausurtagung des Kreisvorstandes Artikelserien

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Aufgaben des Vorstands: Freiwilligenmanagement

Aufgaben des Vorstands: Freiwilligenmanagement In diesem Artikel beleuchte ich die wesentlichen Aspekte des Freiwilligenmanagement innerhalb eines Vorstands, erörtere die Bedeutung der politischen Teilhabe und skizziere drei zentrale Aufgabenbereiche. Des Weiteren widme ich mich den Herausforderungen und gebe Anregungen für eine effektive Umsetzung. Die Essenz des Freiwilligenmanagement Das Freiwilligenmanagement umfasst alle Aufgaben, die darauf abzielen, Bürger:innen zur aktiven Teilnahme am politischen Leben zu motivieren und zu befähigen, indem sie öffentliche Verantwortung übernehmen. Diese grundlegende Mission ist im Parteiengesetz §1 Absatz 2 verankert. Um den Begriff des Freiwilligenmanagements vollständig zu verstehen, ist es wichtig, zu reflektieren, wie politische Teilhabe innerhalb einer Partei funktioniert. Menschen bezeugen ihre Zugehörigkeit, indem sie sich als Sympathisant:innen mit ihrem persönlichen Engagement, ihrer Mitgliedschaft und/oder ihrer finanziellen Unterstützung einbringen. Dabei bringen sie wertvolle Ressourcen wie Zeit, Geld und Wissen in die Partei ein. Förderung und Befähigung von Freiwilligen Die Förderung und Befähigung von Freiwilligen wird durch die Schaffung günstiger Rahmenbedingungen, den Aufbau von Beziehungen, effektive Kommunikation sowie gezielte Weiterbildung und Qualifizierung ermöglicht. Diese Aufgaben sind dynamisch und erfordern eine aktive Mitgestaltung durch den Vorstand in engem Dialog mit den Mitgliedern. Aufgaben des Freiwilligenmanagement 1. Kommunikation Eine effektive Kommunikation umfasst die Klärung der Kommunikationswege und -plattformen, die Festlegung der Frequenz und Intensität der Zusammenarbeit sowie die Berücksichtigung von Resonanz und Verbindlichkeit. Auch die Zielgruppendefinition sowie eine darauf abgestimmte Kommunikationsgestaltung sind essenziell. 2. Begleitung und Unterstützung Hier geht es um die Etablierung einer unterstützenden Zusammenarbeitskultur, geeignete Rahmenbedingungen und die Entwicklung einer klaren Organisationsidentität. Fragen, die hierbei zentral sind, umfassen die bestmögliche Unterstützung der Freiwilligen, die Förderung von Engagement sowie den angemessenen Ein- und Ausstieg aus freiwilligen Tätigkeiten. 3. Qualifizierung und Weiterbildung Dieser Bereich widmet sich mich der Entwicklung von Kompetenzen, der Erfassung vorhandener Qualifikationen, dem effektiven Wissensmanagement und Wissenstransfer. Persönliches Wachstum und die Weiterentwicklung der individuellen Fähigkeiten sind Kernmerkmale ehrenamtlichen Engagements. Herausforderungen im Freiwilligenmanagement Eine zentrale Herausforderung besteht darin, jede Person in ihrer Einzigartigkeit anzuerkennen und zu fördern, während sie gleichzeitig als Ressource für die Organisation dient. Freiwilligenmanagement ist eine Form der Beziehungspflege, die sowohl individuell abgestimmt als auch systematisiert und standardisiert wird. Insbesondere die unterschiedlichen Zielgruppen stellen diverse Herausforderungen dar. Die Kommunikation mit aktiven Mitgliedern unterscheidet sich von der mit passiven Mitgliedern oder Sympathisant:innen. Daher habe ich die Definition der Rollenprofile im Freiwilligenmanagement auf die jeweiligen Zielgruppen abgestimmt.  Hürden im Freiwilligenmanagement Eine wesentliche Hürde im Freiwilligenmanagement ist oft die Zuweisung eines festen Budgets für die nachhaltige Entwicklung dieses Bereichs. Freiwilligenmanagement geschieht nicht von allein, sondern benötigt kontinuierliche Unterstützung. Diese kommt häufig durch die Übernahme von Verantwortung in spezifischen Rollen zustande. Der Einfluss und die Effektivität dieser Rolleninhaber:innen werden jedoch erheblich durch die Festlegung eines Budgets verbessert.  Etablierung des Freiwilligenmanagement im Vorstand Um diesen wichtigen Bereich grundsätzlich erfolgreich in eurer Vorstandsarbeit zu integrieren, empfehle ich meine Artikel über Aufgabenbereiche und Rollen im Freiwilligenmanagement als Leitfaden. Beziehungsarbeit, ein zentraler Aspekt, erfordert die Qualifizierung der Verantwortlichen durch Schulungen oder Coachings. Hierbei stehe ich gerne beratend zur Seite.  Kontakt Alle Artikel aus der Perspektive „Aufgaben“ Vorstandsarbeit Aufgabe des Vorstands: politische Willensbildung Aufgaben des Vorstands: Freiwilligenmanagement Aufgaben des Vorstands: Formalia Aufgaben des Vorstands: Öffentlichkeitsarbeit   Aufgaben des Vorstands: Die Arbeitsfelder im Überblick   Mitgliedereinbindung & Freiwilligenmanagement Klausurtagung des Kreisvorstandes Artikelserien

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