Oktober 2025

Kommunikation im Wahlkampf

Kommunikation im Wahlkampf: Warum sie der Schlüssel zum Erfolg ist – und wie ihr sie besser organisieren könnt Ein erfolgreicher Wahlkampf ist mehr als gute Inhalte und motivierte Teams – er steht und fällt mit der Kommunikation. Gerade für Verantwortungsträger:innen, Mandatsträger:innen und Hauptamtliche ist es entscheidend, die Bedeutung von Kommunikation zu verstehen und sie gezielt zu steuern. In diesem Beitrag erfahrt ihr, warum Kommunikation im Wahlkampf so zentral ist, wie ihr eure Zielgruppen – insbesondere Sympathisant:innen, passive und gelegentlich aktive Mitglieder – frühzeitig einbindest und welche Strukturen und Kanäle ihr dafür nutzen solltet. Kommunikation verbindet – und entscheidet über den Wahlerfolg Wahlkampf ist Teamarbeit. Unterschiedliche Menschen mit verschiedenen Rollen, Kompetenzen und Erwartungen arbeiten auf ein gemeinsames Ziel hin. Die Kommunikation ist das Bindeglied: Sie sorgt dafür, dass Informationen fließen, Aufgaben klar verteilt sind und sich alle eingebunden fühlen. Gerade in der komplexen und oft hektischen Wahlkampfphase kann mangelnde oder unklare Kommunikation schnell zu Missverständnissen, Demotivation oder ineffizientem Ressourceneinsatz führen. Frühzeitige Kommunikation ist dabei besonders wichtig: Wenn ihr eure Zielgruppen – von Sympathisant:innen über passive bis zu gelegentlich aktiven Mitgliedern – rechtzeitig informiert und einbezieht, könnt ihr Engagement wecken, Identifikation stärken und die Mobilisierung deutlich verbessern. Die vier Säulen der Kommunikation 1. WER kommuniziert mit wem? Zielgruppen gezielt ansprechen In einer Partei gibt es eine klare Hierarchie und unterschiedliche Gruppen, die jeweils eigene Informations- und Kommunikationsbedürfnisse haben: Verantwortungsträger:innen (Vorstände, Mandatsträger:innen) treffen strategische Entscheidungen und geben die Richtung vor. Hauptamtliche und Geschäftsführung organisieren und koordinieren die Umsetzung. Aktive Mitglieder tragen Projekte und Aktionen. Gelegentlich aktive Mitglieder sind oft weniger eingebunden, haben aber ein enormes Potenzial – wenn sie angesprochen werden! Passive Mitglieder bieten großes Potenzial für niederschwellige Beteiligung und Fundraising Sympathisant:innen unterstützen ideell oder punktuell, sind aber keine Mitglieder. Sie bieten ein großes Potenzial sichtbare Multiplikator:innen. Eure Chance: Nutzt die Vielfalt dieser Gruppen. Durch gezielte, frühzeitige Ansprache könnt ihr Engagement fördern und die Identifikation mit dem Wahlkampf stärken. Gerade passive und gelegentlich aktive Mitglieder sowie Sympathisant:innen fühlen sich oft übersehen – holt sie ins Boot, bevor der Wahlkampf in die heiße Phase geht. 2. WIE kommuniziert ihr? Die richtigen Kanäle für die richtigen Menschen 1:1-Gespräche für persönliche, vertrauliche Themen. Team-Meetings und Versammlungen für Koordination, Austausch und Motivation im größeren Kreis. Messenger-Gruppen & E-Mails für schnelle, informelle oder formelle Informationen. Collaboration-Tools für Dokumente, Aufgaben und Transparenz. Social Media & Newsletter, um Sympathisant:innen und weniger aktive Mitglieder regelmäßig zu erreichen und zu informieren. Tipp: Gerade passive und gelegentlich aktive Mitglieder sowie Sympathisant:innen erreicht ihr am besten über niedrigschwellige, regelmäßige Updates – z.B. kurze Newsletter, persönliche Einladungen zu Aktionen oder Social-Media-Posts. So bleiben sie informiert und fühlen sich angesprochen, ohne überfordert zu werden. 3. WAS wird kommuniziert? Klarheit und Transparenz schaffen Verantwortlichkeiten und Termine: Wer macht was bis wann? Politische Inhalte und Ziele: Wo stehen wir, was wollen wir erreichen? Erfolge und Herausforderungen in der Kampagnenorganisation: Was läuft gut, wo gibt es Probleme? Bedarf und Ressourcen: Wo brauchen wir Unterstützung? (Material, Personal, Geld) Emotionen und Zugehörigkeit: Wie stärken wir das „Wir-Gefühl“? Gerade für weniger aktive Gruppen gilt: Haltet die Kommunikation klar, verständlich und motivierend. Zeigt, dass jeder Beitrag zählt – auch wenn er klein ist. 4. WANN kommuniziert ihr? Der richtige Zeitpunkt entscheidet Geplante Kommunikation für regelmäßige Updates, Newsletter, Meetings. Situative Kommunikation bei kurzfristigen Änderungen oder neuen Entwicklungen. Frühzeitige Kommunikation: Bindet passive und gelegentlich aktive Mitglieder sowie Sympathisant:innen frühzeitig ein – nicht erst, wenn „Not am Mann“ ist. Reaktive Kommunikation: Antworte auf Anfragen, Kritik oder unvorhergesehene Ereignisse. Kommunikation ist ein strategischer Erfolgsfaktor Ohne funktionierende Kommunikation läuft im Wahlkampf nichts. Sie verbindet Menschen, klärt Erwartungen, löst Probleme und sorgt dafür, dass alle auf ein Ziel hinarbeiten. Legt Wert auf klare, strukturierte und offene Kommunikation – und überprüft regelmäßig, ob eure Kanäle und Strukturen noch passen. Als Organisationsentwickler … begegnet mir das Thema Kommunikation im Wahlkampf eher als Randnotiz – dabei ist sie das Fundament für alles Weitere. Ihre Bedeutung ist zwar allgemein anerkannt, doch oft bleibt unklar, wie sie konkret gestaltet und genutzt werden kann. Ohne klare Strukturen, passende Kanäle und eine bewusste Einbindung aller Gruppen bleibt das kommunikative Potenzial ungenutzt – und damit auch die Chance, wirklich viele Menschen zu erreichen und zu aktivieren. Deshalb sollte Kommunikation von Anfang an als strategische Aufgabe verstanden und aktiv gestaltet werden – im Zusammenspiel von Freiwilligenmanagement, interner Abstimmung und Außenwirkung. Wenn ihr dabei Unterstützung braucht, stehe ich sehr gerne zur Seite. Kontakt FAQ – die wichtigsten Fragen zum Thema Kommunikation im Wahlkampf Warum ist Kommunikation im Wahlkampf so wichtig? Kommunikation ist das verbindende Element im Wahlkampf. Sie sorgt dafür, dass Informationen fließen, Aufgaben klar verteilt sind und sich alle eingebunden fühlen. Gute Kommunikation stärkt das Engagement, beugt Missverständnissen vor und ist entscheidend für den Wahlerfolg. Welche Fehler sollte man in der Wahlkampf-Kommunikation vermeiden? – Unklare Zuständigkeiten und Kanäle  – Zu viel oder zu wenig Kommunikation  – Vernachlässigung weniger aktiver Gruppen  – Fehlende Transparenz und Wertschätzung Wie kann man die Kommunikation im Wahlkampf verbessern? Setzt auf klare Strukturen, passende Kanäle und eine bewusste Einbindung aller Gruppen. Überprüft regelmäßig, ob die Kommunikationswege noch funktionieren und passt sie bei Bedarf an. Welche Kommunikation wird im Wahlkampf am häufigsten vergessen? Eine zentrale Schwachstelle der Kommunikation im Wahlkampf ist die Ansprache und Einbindung von passiven Mitgliedern und Sympathisant:innen.  Alle Artikel aus der Perspektive „Wahlkampf“ Wahlkampf Mobilisierung im Wahlkampf Wahlkampfstand für Freiwillige Haustürwahlkampf für Freiwillige Engagement-Angebote Selbstorganisation im Wahlkampf Artikelserien

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Rollen des Vorstands: Sprecher:in

Rollen des Vorstands: Sprecher:in Doppelspitze – Vielfalt in einer Funktion Die Rolle der Sprecher:in, beispielsweise im Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen, ist facettenreich und anspruchsvoll. Diese Funktion ist weit mehr als nur ein Aushängeschild: Sie repräsentiert, organisiert, moderiert, koordiniert und vermittelt – und das stets im Sinne der Mitglieder und der gemeinsamen politischen Ziele. Die unterschiedlichen Rollen, die sie dabei einnimmt, sind identitätsstiftend für den Verband und machen die Arbeit im Vorstand nicht nur abwechslungsreich, sondern auch besonders verantwortungsvoll. Zusätzlich ist es gleichzeitig eine Chance und eine Herausforderung, den Kreisverband in einer Doppelspitze zu führen. Es bietet die Möglichkeit, Verantwortung zu teilen, Kompetenzen zu delegieren und in einer Doppelspitze gemeinsam zu wachsen. Das Zusammenspiel der Rollen als identitätsstiftendes Merkmal Die Vielfalt der Aufgaben, die das Sprecher:innenteam übernimmt, ist kein Selbstzweck. Sie prägt die Identität des Kreisverbandes und schafft ein klares Profil nach innen und außen. Jede Rolle – von der Repräsentant:in bis zur Mediator:in – trägt dazu bei, dass die Partei als handlungsfähige, offene und demokratische Kraft wahrgenommen wird. Das Zusammenspiel dieser Rollen fördert das Gemeinschaftsgefühl und die Identifikation der Mitglieder mit „ihrem“ Kreisverband. Der Kern der Rolle: Verantwortung übernehmen – Aufgaben übertragen Eine der wichtigsten Kompetenzen des Sprecher:innenteams ist die Fähigkeit, Aufgaben und Verantwortungen an andere Personen zu übertragen und zu delegieren. Das schafft nicht nur Entlastung, sondern fördert auch die Entwicklung und das Engagement im Team des gesamten Vorstands. Dennoch bleibt die letztliche Verantwortung für die satzungsgemäße und inhaltliche Richtigkeit beim Sprecher:innenteam bzw. dem geschäftsführenden Vorstand. Die Herausforderung besteht darin, die Aufgabenfelder zu überblicken und das gesamte Vorstandsteam darin zu unterstützen, die einzelnen Bereiche bestmöglich zu entwickeln. Diese Balance zwischen Delegation und Verantwortung ist ein zentrales Element moderner Vorstandsarbeit und ein klassisches Thema von modernem Leadership. Die Doppelspitze ist dabei ein Markenzeichen von Bündnis 90/Die Grünen und bietet die Chance, Aufgaben und Verantwortlichkeiten sinnvoll zu teilen. Unterschiedliche Stärken und Perspektiven können sich ergänzen, die Arbeitsbelastung wird verteilt und die Zusammenarbeit wird zur Quelle von Innovation und Motivation. Eine gelungene Aufgabenteilung und gegenseitige Unterstützung sind der Schlüssel zu einer erfolgreichen Vorstandsarbeit. Die 9 Rollen der Vorstandssprecher:in Im Folgenden beschreibe ich neun Rollenprofile, die dazu dienen, die Zusammenarbeit im Sprecher:innenteam zu erleichtern. Mein Ziel ist, Klarheit über die unterschiedlichen Aufgaben und Verantwortungsbereiche zu schaffen. Mithilfe dieser Rollenprofile könnt ihr Aufgaben und Verantwortlichkeiten leichter verteilen und die Abgrenzung der Zuständigkeiten besser nachvollziehen. Diese neun Profile erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. In der Praxis kann es zu Überschneidungen und Überlagerungen zwischen den einzelnen Rollen kommen. In solchen Fällen empfehle ich, die Rollenprofile als Ausgangspunkt für ein klärendes Gespräch zu nutzen, um die jeweiligen Zuständigkeiten im Detail abzustimmen. 1. Repräsentant:in / Interessenvertreter:in Als Repräsentant:in bist du die Stimme und das Gesicht des Kreisverbandes. Du vertrittst die in der politischen Willensbildung entstandenen Interessen der Mitglieder sowie die Beschlüsse der Mitgliederversammlungen gegenüber Öffentlichkeit, Medien und anderen Akteur:innen. Hier kannst du mit Leidenschaft für grüne Themen einstehen und die Sichtbarkeit deiner Partei stärken. 2. Vertreter:in In dieser Rolle trittst du bei Veranstaltungen als offizielle:r Vertreter:in auf und wirst als solche:r wahrgenommen. Du bist zentrale:r Ansprechpartner:in für externe Partner:innen und förderst die Wahrnehmbarkeit der Partei. Wer gerne Kontakte knüpft und Netzwerke pflegt, findet hier eine erfüllende Aufgabe. 3. Vorsitzende:r Als Vorsitzende:r bist du für die Einberufung und Durchführung von Sitzungen verantwortlich. Du sorgst für die Einhaltung der Satzung und die formale Richtigkeit der Prozesse. Die operative Umsetzung kannst du delegieren, aber die Verantwortung bleibt bei dir. Struktur und Verlässlichkeit sind hier gefragt – ideal für Organisationstalente! 4. Sitzungsleitung Die Sitzungsleitung umfasst die Vorbereitung, Einladung, Agenda-Erstellung, Durchführung und Protokollierung von Sitzungen. Auch wenn du diese Aufgaben delegieren kannst, trägst du die Gesamtverantwortung. Wer gerne den Überblick behält und Prozesse steuert, wird diese Rolle schätzen. 5. Moderator:in Als Moderator:in gestaltest du Austauschformate, führst durch Diskussionen und Entscheidungsprozesse und sorgst für transparente Abläufe und faires Zeitmanagement. Die Allparteilichkeit steht im Mittelpunkt – perfekt für alle, die gerne vermitteln und für einen guten Diskurs sorgen. 6. Mediator:in Als Mediator:in bist du Vermittler:in in Konflikten und schaffst Dialogräume für Kompromisse. Voraussetzung: Du bist nicht selbst Teil des Konflikts. Diese Rolle kann auch an andere delegiert werden – ideal für alle, die gerne Brücken bauen und für ein gutes Miteinander sorgen. 7. Leiter:in eines Aufgabenbereiches Effiziente Vorstandsarbeit lebt von klaren Zuständigkeiten. Als Sprecher:in übernimmst du die Verantwortung für einen Aufgabenbereich, z. B. Öffentlichkeitsarbeit oder politische Willensbildung. Hier kannst du deine Expertise einbringen und gezielt weiterentwickeln. 8. Organisator:in In dieser Rolle planst und organisierst du Veranstaltungen und Projekte – von der Konzeption bis zur Umsetzung. Die Verantwortung kann weitgehend an andere übertragen werden, was Raum für Teamarbeit und Kreativität schafft. Wer gerne plant, gestaltet und anpackt, ist hier genau richtig! 9. Koordinator:in Der oder die Koordinator:in hält die Fäden in der Hand: Sie vernetzt Verantwortliche, stimmt Termine ab und sorgt für Synergien. Die organisatorischen Aufgaben kannst du teilweise delegieren, die inhaltliche Koordination bleibt meist bei dir. Hier kannst du deine Fähigkeit zum Multitasking und zur Vernetzung ausleben. Sprecher:in sein = Vielfalt leben und Verantwortung tragen Die Aufgaben einer Sprecher:in von beispielsweise eines Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen sind so vielfältig wie die Partei selbst. Sie bieten Raum für persönliche Entwicklung, Teamarbeit und die Gestaltung einer lebendigen politischen Kultur. Wer sich für diese Rolle entscheidet, übernimmt Verantwortung – bekommt aber auch die Chance, gemeinsam mit anderen etwas zu bewegen. Persönliche Beratung Seit 2012 unterstütze ich Grüne auf allen Ebenen als Organisationsentwickler. Oft braucht es individuelle Lösungen, denn die gewachsenen Strukturen vor Ort haben ihren guten Grund. Gleichzeit gibt es jedoch viele Parallelen und vergleichbare Strukturen, deshalb muss das Rad nicht neu erfunden werden. Oft sind es kleine Hebel, die große Wirkung zeigen. Wenn du dich für die Arbeit als Sprecher:in interessierst oder bereits im Vorstand aktiv bist und Begleitung oder Beratung suchst: Melde dich gerne! Kontakt FAQ: Die wichtigsten Fragen zur Rolle der Sprecher:in im Kreisverband Was macht eine Sprecher:in im Kreisverband von Bündnis 90/Die Grünen? Die Sprecher:in repräsentiert den Kreisverband nach außen, organisiert und moderiert interne Prozesse, koordiniert Aufgaben und vermittelt zwischen verschiedenen

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Direktmarketing im Wahlkampf

Direktmarketing im Wahlkampf Die unterschätzte Macht des persönlichen Kontakts Im Zeitalter digitaler Kommunikation und omnipräsenter Werbekanäle – von Social Media über Plakate bis hin zu Fernsehspots – bleibt eine Methode im Wahlkampf unübertroffen: das Direktmarketing. Ob Haustürwahlkampf, Wahlkampfstände auf zentralen Plätzen oder dezentrale Pop-up-Stände in den Stadtteilen – überall dort, wo Menschen direkt miteinander sprechen, entfaltet sich die besondere Wirkung dieser Technik. Dieser Artikel richtet sich vor allem an Verantwortungsträger:innen und beleuchtet die besonderen Stärken des Direktmarketings im Wahlkampf sowie die entscheidenden Faktoren für seinen erfolgreichen Einsatz. Warum Direktmarketing so wirkungsvoll ist Wissenschaftliche Studien, allen voran die von Green & Gerber, belegen es immer wieder: Die persönliche Ansprache ist die mit Abstand effektivste Form der Wahlwerbung. Direktmarketing durchbricht das Problem der selektiven Wahrnehmung, das klassische Plakate oder Online-Anzeigen oft nur oberflächlich erreichen. Während diese Kanäle meist nur jene ansprechen, die bereits eine emotionale Bindung zur Partei haben, setzt Direktmarketing auf direkte Interaktion. Das persönliche Gespräch bleibt im Gedächtnis, schafft Vertrauen, ermöglicht Rückfragen und baut Hemmschwellen ab. Allerdings ist Direktmarketing kein Selbstläufer – seine Wirkung hängt maßgeblich von der richtigen Anwendung und dem gewählten Zeitpunkt ab. Drei Einflussfaktoren im Direktmarketing Um die Wechselwirkung zwischen Kontext und Wirkung besser zu verstehen und Direktmarketing zielgerichtet einzusetzen, lohnt sich ein Blick auf diese drei zentralen Faktoren: 1. Das Produkt „Politische Partei“ Im Zentrum des Produkts „Partei“ steht eine Idee, ein Versprechen, eine Hoffnung auf ein bestimmtes politisches Handeln. Meist ist dieser Kern immateriell und bezieht sich auf Werte und Prinzipien, die politische Entscheidungen leiten. Nur selten lässt sich dieser Kern in greifbaren Projekten wie „Mindestlohn“, „Ehe für alle“ oder „49-Euro-Ticket“ fassen. Gerade diese Ausnahmen stehen oft im Fokus der Werbung – und bergen das Risiko späterer Enttäuschung, wenn politische Lösungen nicht alle Erwartungen erfüllen. Als immaterielles Produkt wird die Hoffnung auf politisches Handeln über Menschen und Programme vermittelt. Selbst wenn Tools wie der Wahl-O-Mat den Entscheidungsprozess rationalisieren, bleibt das Produkt letztlich ein Akt des Vertrauens – ein Beziehungsgut, das sich aus Kommunikation, Erfahrung und Zeit entwickelt. Vertrauen zwischen Wählerin und Partei ist kein Verkaufsprodukt, sondern das Ergebnis eines wechselseitigen psychodynamischen Prozesses. 2. Kontexte und Ziele des Direktmarketings Wer im Wahlkampf auf das Vertrauen der Menschen Einfluss nehmen möchte, muss den Kontext der Werbeaktion berücksichtigen. Grundsätzlich lassen sich zwei zeitliche Kontexte unterscheiden, die sich in ihren Zielen deutlich unterscheiden: Im Wahlkampf:  Ziel ist es, das eigene Wähler:innenpotenzial zur Wahlteilnahme zu mobilisieren. Hier werden gezielt möglichst viele Menschen aus dem eigenen Lager angesprochen und bestehende Bindungen gestärkt. Zwischen den Wahlen: Ziel ist es, einen Dialograum für gegenseitiges Verständnis und Information zu schaffen, neue Bindungen zu ermöglichen und bestehende Beziehungen zu pflegen. Der Austausch steht im Vordergrund, um gemeinsame Perspektiven zu entwickeln. 3. Gesprächssituationen im Direktmarketing Unabhängig vom Kontext begegnen Freiwillige im Direktmarketing immer wieder ähnlichen Gesprächssituationen: Zustimmung, Ablehnung, Zweifel oder Indifferenz. Die Herausforderung besteht darin, je nach Situation und Kontext angemessen zu reagieren. Die folgende Übersicht bietet eine Orientierung für die Zielsetzungen in verschiedenen Situationen: Kontext/Situation Zielhorizont im Wahlkampf Zielhorizont zwischen den Wahlen Unterstützung & Zuspruch Bindung stärken, Vernetzung fördern Vernetzung, Information, Einbindung Zweifel & Indifferenz Gesprächsangebot für später machen, ggf. Gespräch beenden Dialogkultur fördern, Informationensbasis schaffen Widerspruch & Abneigung Gespräch beenden Gesprächsbereitschaft erhalten, gemeinsame Basis suchen Diese Tabelle dient als Leitfaden; in der Praxis sind die Übergänge oft fließend und jede Situation verlangt Fingerspitzengefühl. Aktionsformen im Direktmarketing Für die effektive Umsetzung von Direktmarketing empfiehlt es sich, die Aktionsformen präzise zu benennen und durch eine affirmative Namensgebung den Fokus zu schärfen. Im Kern lassen sich vier Hauptformen unterscheiden: Im Wahlkampf Wahlkampfstände Mit dem Ziel, den Wahltag, die Kandidat:innen und die Partei zu bewerben. Wahlkampfstände für Freiwillige Konzept und Orga eines Wahlkampfstands (coming soon) Haustürwahlkampf Gezielte Mobilisierung des eigenen Potenzials in besonders aussichtsreichen Gebieten. Haustürwahlkampf für Freiwillige Konzept und Orga im Haustürwahlkampf (Coming soon) Zwischen den Wahlen Infostände Im Mittelpunkt stehen Information, Bildung und die Stärkung von Bindungen. Infostände für Freiwillige (coming soon) Konzept und Orga für Infostände (coming soon) Tür zu Tür -Campaigning Anlassbezogene Informations-, Bildungs- und Bindungsarbeit in den Stadtteilen. Tür zu Tür -Campaigning (coming soon) Konzept und Orga des Tür zu Tür -Campaignings (coming soon) Zusammenarbeit und Angebot Der erfolgreiche Einsatz von Direktmarketing im Wahlkampf erfordert, strategische Planung und authentischer Kommunikation. Entscheidend ist, die Ressourcen sinnvoll einzusetzen und die individuellen Gegebenheiten vor Ort zu berücksichtigen. Ebenso wichtig sind eine klare Zielgruppenansprache und die Fähigkeit, auf unterschiedliche Gesprächssituationen flexibel zu reagieren. Nur so gelingt es, Direktmarketing wirkungsvoll und nachhaltig in den Wahlkampf zu einzusetzen. Wenn ihr bei der Konzeption oder Umsetzung eurer Direktmarketing-Strategie Unterstützung wünscht, stehe ich euch gerne beratend zur Seite. Ich freue mich darauf, gemeinsam mit euch neue Wege im Wahlkampf zu gehen! Kontakt FAQ – Die wichtigsten Fragen zum Direktmarketing im Wahlkampf Was ist Direktmarketing im Wahlkampf? Direktmarketing im Wahlkampf bezeichnet Maßnahmen, bei denen Parteien oder Kandidat:innen persönlich mit Wähler:innen in Kontakt treten. Dazu gehören Haustürwahlkampf und Wahlkampfstände. Welche Formen von Direktmarketing gibt es im Wahlkampf? Zu den wichtigsten Formen des Direktmarketings zählen: – Wahlkampfstände zur Bewerbung von Partei und Kandidat:in – Infostände für Information und Dialog – Haustürwahlkampf zur gezielten Mobilisierung – Tür-zu-Tür-Campaigning für anlassbezogene Ansprache in Stadtteilen Wann wird Direktmarketing im Wahlkampf eingesetzt? Direktmarketing wird sowohl während des Wahlkampfs als auch zwischen den Wahlen eingesetzt. Im Wahlkampf steht die Mobilisierung der eigenen Wähler:innen im Vordergrund, während zwischen den Wahlen der Aufbau von Dialog und langfristigen Bindungen im Fokus steht. Wie reagieren Parteien im Direktmarketing auf unterschiedliche Gesprächssituationen? Parteien passen ihre Kommunikation je nach Situation an: – Bei Zustimmung wird die Bindung gestärkt und zur Vernetzung eingeladen. – Bei Zweifel oder Indifferenz werden einfache Fragestellung nach Möglichkeit beantwortet und es wird ggf.  ein Gesprächsangebot für den Zeitraum zwischen den Wahlen gemacht. – Bei Ablehnung wird das Gespräch höflich beendet Gibt es wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit von Direktmarketing im Wahlkampf? Ja, zahlreiche Studien – insbesondere von Green & Gerber – belegen, dass persönliche Ansprache im Wahlkampf die Wahlbeteiligung und Bindung an Parteien signifikant steigert. Alle Artikel aus der Perspektive „Wahlkampf“ Wahlkampf Marketingtechniken im Wahlkampf Wahlkampfstand für Freiwillige Haustürwahlkampf für Freiwillige

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