Der Wahlkampf
Artikelserie über politischen Wahlkampf
Der Wahlkampf ist neben der Regierungsverantwortung die wichtigste Zeit für eine Partei und entscheidend für die späteren Möglichkeiten der Verwirklichung ihres Programms. Deshalb widme ich diesem Thema eine eigene Artikelserie auf meinem Blog. Auf dieser Seite gebe ich einen Überblick und erläutere die Abgrenzung von wahlkampfspezifischen Themen zur allgemeinen Vorstandsarbeit anhand von zwei Beispielen.
Wahlkampf ist eine emotionale Zeit
Kommunalwahl, Landtagswahl, Bundestagswahl oder Europawahl, alle Jahre wieder und immer ein bisschen anders. In den Geschäftsstellen herrscht Ausnahmezustand und die Parteien schicken ihre Mitglieder auf die Straße. Kampagnen werden geschmiedet und Argumente durchdekliniert. Mal ist es eine brodelnde und elektrisierte Zeit auf einem Höhenflug, ein anderes Mal ein sorgenvolles Bemühen, das zu retten, was noch zu retten ist.
Für mich als Organisationsentwickler ist der Wahlkampf vor allem ein organisationaler Verdichtungsraum, eine Art Dampfdrucktopf der Prozesse, in dem Schwachstellen und Probleme besonders zutage treten.
2012 habe ich mit Workshops zum Thema Wahlkampf begonnen. Dabei ist schnell klar geworden, dass es nicht nur Bedarf hinsichtlich der professionellen Umsetzung gibt, sondern auch bezüglich der grundsätzlichen Organisationsstrukturen und der Vorstandsarbeit generell. Ein ebenfalls großes und wichtiges Thema, das ich in meiner Artikelserie „Der Vorstand“ behandele.
Charakteristische Themen der Wahlkampforganisation
1. Wahlkampfplanung
2. Kampagnenentwicklung
Die Kampagnenentwicklung setzt die identitätsstiftende Klammer um den Zeitraum vom Wahlkampfauftakt bis zum Wahltag. Je nach Wahl (Kommunal bis Europa) seid ihr dabei mehr oder weniger stark eingebunden. In dieser Kategorie beleuchte ich Aspekte wie Partizipation, Testing und Design, die einen Einfluss auf das Ergebnis haben und zuweilen vernachlässigt, über- oder unterschätzt werden.
3. Mobilisierung
4. Marketingtechniken
Im Wahlkampf nutzen wir Online-, Print- und Direktmarketing. In der Praxis wird dabei oft der professionelle Einsatz im Sinne einer kosten-nutzen-orientierten Anwendung vernachlässigt. Es wird zu viel Geld und Zeit in marginale oder gar ineffektive Werbemittel investiert. Aus diesem Grund diskutiere ich in dieser Kategorie die wesentlichen Marketingtechniken des Wahlkampfs und schaffe einen Überblick sowie eine Einordnung der Möglichkeiten.
Mein Angebot für euren Wahlkampf
Immer wieder berate ich zu diesem Thema und immer wieder stellen wir ihm Rahmen von Coachings und Workshops fest, dass es kalendarisch eigentlich zu spät ist, um die gewonnenen Erkenntnisse für die anstehende Wahl wirksam umzusetzen.
Daraus entstand die Motivation, meine Artikelserien zu schreiben. Ich hoffe, dass ich damit bei der zeitlichen Planung unterstützen kann. Kontaktiert mich gerne, wenn ich euch beratend zur Seite stehen kann.
Gute Vorstandsarbeit ist der Grundstein für einen erfolgreichen Wahlkampf
Die vier oben aufgeführten Kategorien sind eingebettet in eine solide Vorstandsarbeit. Mobilisierung ist beispielsweise strukturell nicht ohne ein Freiwilligenmanagement zu denken, Kampagnenentwicklung nicht ohne Öffentlichkeitsarbeit, politische Willensbildung und Wahlkampfplanung nicht ohne ein klares Rollenverständnis. Über diese und weitere Themen schreibe ich in meiner Artikelserie „Der Vorstand“.
Das Problem bei der Vermischung von Wahlkampf und Vorstandsarbeit
Folgende beispielhafte Prozesse werden gerne mit dem Wahlkampf in Verbindung gebracht, obwohl sie eigentlich zur Vorstandsarbeit gehören:
1. Die Erstellung des Wahlprogramms
Diese Aufgabe ist Teil der politischen Willensbildung. Das geschriebene Programm dient als Grundlage für die Kampagnenentwicklung für den Wahlkampf.
2. Die Aufstellung der Listen
Diese Aufgabe ist Teil des Aufgabenbereichs Formalia und wird ggf. von der Rolle der Personalentwickler:in unterstützt. Die Listenaufstellung kann zwar parteiintern eine Form des Wahlkampfes innehaben, ist jedoch nicht Teil des eigentlichen Wahlkampfes um die Stimmen der Bürger:innen.
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