Mobilisierung

Wahlkampfstand für Freiwillige

Wahlkampfstand für Freiwillige In diesem Blogartikel widme ich mich der faszinierenden Einfachheit des freiwilligen Engagements an Wahlkampfständen und zeige auf, wie man ohne umfassendes Fachwissen effektiv aktiv wird. Am Wahlkampfstand zählen nicht nur fundierte Argumente, sondern vor allem die persönliche Verbundenheit mit den Zielen der Kandidat:in und der Partei. Sie spielt eine entscheidende Rolle beim Gewinnen von Wähler:innen. Diese unkomplizierte Herangehensweise eröffnet vielen Menschen die Möglichkeit, einen wirkungsvollen und leicht zugänglichen Beitrag im Wahlkampf zu leisten. Wahlkampfstand:Keep it simple! Wie eingangs erwähnt, ist für das Engagement am Wahlkampfstand kein umfangreiches Wissen erforderlich, sondern vielmehr eine Verbundenheit mit den Werten und Zielen der Kandidat:in und der Partei. Unsere Primärbotschaften sind der Wahltag, die Kandidat:in und die Partei. Frei nach dem Motto „Keep it simple“ ist es mit diesem einfachen Dreiklang allen Menschen möglich, sich im Wahlkampf zu engagieren. Es geht vor allem darum, Menschen zu ermutigen, an der Wahl teilzunehmen und ihre Stimme zu nutzen. Wahlkampf ist einfach! Wahlkampfstand vs. Infostand: Kommunikation am Wahlkampfstand besser verstehen Um ein klares Verständnis für die Kommunikation am Wahlkampfstand zu erhalten, ist es hilfreich, zunächst den Unterschied zwischen einem Wahlkampfstand und einem Infostand zu verdeutlichen. Zeitdimension: Wahlkampfstände finden in einem festgelegten Zeitraum vor einer Wahl statt und der Wahltag ist der Zielpunkt. Im Gegensatz dazu können Infostände das gesamte Jahr über zu verschiedenen Anlässen stattfinden. Hauptbotschaften: Ein Infostand dient der substantiellen Informationsvermittlung, bei der qualitatives Wissen und Aufklärungsarbeit im Fokus stehen. Um dieses komplexe Kommunikationsziel zu erreichen, bedarf es sowohl einer sorgfältigen medialen Aufbereitung als auch eines dialogischen Settings. Anders ausgedrückt: ausführliche und detaillierte Gespräche sind ein wesentlicher Bestandteil des Infostandes.Dem gegenüber steht die Hauptbotschaft des Wahlkampfstandes, der primär den Wahltag, die Kandidat:in und die Partei in den Fokus stellt und von entsprechenden Werbematerialien begleitet wird. Aufgrund dessen sind die Kontakte am Wahlkampfstand eher von kurzer Dauer. Zielgruppe: Im Wahlkampf zählen alle Passanten zur Zielgruppe, während am Infostand mit Eyecatchern und gezielten Aktionen die Aufmerksamkeit jener erregt wird, die bereits ein gewisses Interesse an der Partei mitbringen. Aufwand: Der Aufwand zeigt sich deutlich unterschiedlich, da ein Infostand von seinen Aktionen und der individuellen Aufbereitung von Informationen lebt. Infostände können liebevoll als einzelne Veranstaltungen oder Serien vorbereitet und durchgeführt werden, während Wahlkampfstände ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Aufwand und Nutzen aufweisen sollten. Wahlkampfstände sind durch Flexibilität und Mobilität gekennzeichnet und sollten möglichst häufig an möglichst vielen verschiedenen Orten stattfinden. Methoden: Methodisch betrachtet zielt der Wahlkampfstand auf ein quantitatives Ergebnis ab, während der Infostand vor allem auf ein qualitatives Ergebnis setzt. Kommunikativ lässt sich aus dieser Betrachtung recht einfach ableiten, dass unsere Kommunikation am Wahlkampfstand viel einfacher und niedrigschwelliger verläuft als an einem Infostand. Wie du dich engagieren kannst: Ansprechpersonen und Kontakt Falls du Interesse hast, dich als Freiwillige:r an Wahlkampfständen zu engagieren, stehen dir verschiedene Wege offen, um aktiv mitzuwirken: Der erste Schritt führt dich in der Regel zu einem Orts- oder Kreisverband. Dort werden die geplanten Aktionen im Rahmen eines Wahlkampfteams koordiniert. Häufig gibt es eine Ansprechperson, die sich speziell um die Unterstützung durch Freiwillige kümmert und alle Informationen zum Ablauf geben kann. Der Informationsaustausch erfolgt meist über Messenger-Gruppen und manchmal via E-Mail. Der klassische Wahlkampfstand Der klassische Wahlkampfstand ist zu einer bestimmten Zeit an einem festgelegten Ort zu finden. Diese Aktionen werden von den Verantwortlichen vor Ort offiziell angemeldet. In der Regel existiert bereits ein Plan, der festlegt, welche Freiwilligen den Stand zu wann betreuen. Häufig sind erfahrene Wahlkämpfer:innen anwesend, die den Freiwilligen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Du bist herzlich eingeladen, spontan vorbeizuschauen und aktiv mitzumachen! Pop-up-Wahlkampf Neben dem klassischen gibt es auch sog. Pop-up-Wahlkampfstände. Hierbei agieren Freiwillige spontan und in der Regel allein oder zu zweit an einer Straßenecke im öffentlichen Raum. Mit minimalem Aufwand kontaktieren sie Passant:innen und informieren über den Wahltag. Meistens tragen sie nur einen Beutel mit Flyern und eine leichte Beachflag mit sich. Da der Material- und Platzbedarf äußerst gering ist, werden Pop-up-Wahlkampfstände in der Regel nicht offiziell angemeldet. Diese Form des Wahlkampfes eignet sich hervorragend für Randzeiten, etwa morgens für eine Stunde in der Nähe eines Bäckers. Wenn du auf diese Weise aktiv werden möchtest, musst du einfach nur mit den Verantwortlichen im Orts- oder Kreisverband absprechen, wie der Zugang zu Flyern und Beachflags geregelt ist, damit du so oft wie möglich mitwirken kannst. Besonders erfolgreich am Wahlkampfstand Um im Wahlkampf bemerkenswerte Erfolge zu erzielen, lohnt es sich, an unterschiedlichen Orten und zu variierenden Zeiten aktiv zu werden. Es ist entscheidend, ein breites Spektrum an Menschen zu erreichen. Vor allem Pop-up-Wahlkampfstände eignen sich hervorragend für dieses Unterfangen. Aufgrund ihres unkomplizierten Aufbaus ermöglichen sie es, mit zahlreichen, kurzen Aktionen viele unterschiedliche Menschen zu erreichen. Beginne früh morgens im Umfeld von Bäckereien und richte dich tagsüber auf Verkehrsknotenpunkte sowie auf stark frequentierte Bürgersteige in der Nähe von bspw. Apotheken aus. Tipp: Einige Freiwillige erhöhen ihre Motivation mit konkreten Zielvorgaben, wie viele Menschen sie ansprechen möchten. Für diejenigen, die ihren Beitrag zum Wahlkampf auf die nächste Stufe heben möchten, bietet sich der Beitritt in das Haustürwahlkampfteam an. Alle Informationen dazu finden sich in diesem Artikel. Das Missverständnis mit den besseren Argumenten Viele Menschen glauben, dass Wahlkampf hauptsächlich aus endlosen Rededuellen und Diskussionen besteht, in denen die überzeugendsten Argumente im Vordergrund stehen. Doch diese weit verbreitete Annahme erweist sich in der Realität oft als unzutreffend. Natürlich sind starke Argumente für politische Parteien von Bedeutung, sie sind die Grundlage für die Gestaltung der Gesellschaft. Dennoch spielen sie im Wahlkampf eine vergleichsweise untergeordnete Rolle. Die Vorstellung, dass Menschen in der kurzen Phase des Wahlkampfs allein durch entsprechende Argumente erreicht werden können, mag zwar ansprechend sein, doch widersprechen zahlreiche Erkenntnisse aus der Sozialforschung und Psychologie dieser Annahme. Letztendlich zeigt sich, dass Rationalität nur in begrenztem Maße das menschliche Entscheidungsverhalten beeinflusst. (vgl. Entscheidungspsychologie) https://www.sprekelmeyer.de/wp-content/uploads/2025/01/WK-Stand-ratio-vs-emotion-.mp4 Weitere Unterstützung gefällig? Coaching oder Workshop für den Wahlkampf anfragen Artikelserien

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Haustürwahlkampf für Freiwillige

Haustürwahlkampf für Freiwillige Dieser Artikel vermittelt praxisnahe Einblicke in den Haustürwahlkampf und zeigt, wie Freiwillige mit dieser effektiven Marketingtechnik erfolgreich sein können. Du erfährst, wie Haustürwahlkampf funktioniert, und findest in einem FAQ-Bereich Antworten auf die wichtigsten Fragen (direkt zu den FAQ). Haustürwahlkampf leicht gemacht: der Dreiklang zum Erfolg Haustürwahlkampf lässt sich auf elegante Weise angehen: Im Kern besuchen wir Anwohner:innen und informieren als erstes über die drei elementaren Fakten: den Wahltag, die oder den Kandidat:in sowie die Partei selbst. Der Schlüssel zum Erfolg liegt darin, diesen Dreiklang konsequent beizubehalten und dabei andere informative sowie soziale wie Einflüsse zu minimieren. Es ist sinnvoll, den Wahltermin zu Beginn des Gesprächs ins Zentrum der Kommunikation zu rücken, da es ein gemeinsames Ziel darstellt. Die Fokussierung auf den Wahltag ist essenziell, weil die Unterbrechung der Privatsphäre nur dann positiv aufgenommen wird, wenn sie dem persönlichen Interesse des Gegenübers dient. Da demokratische Wahlen ein von fast allen Menschen geschätztes Ziel sind, unterstützt diese Primärbotschaft im Haustürwahlkampf. Die Kernbotschaft lautet, die Wählerschaft zur Teilnahme an der Wahl zu motivieren. Ergänzend positionieren wir den Namen unserer Kandidatin oder unseres Kandidaten und nennen die Partei, für die wir eintreten. Diese Informationen fügen sich wie ein Etikett zur Hauptbotschaft der Wahl hinzu. So lautet unsere prägnante Botschaft beim Überreichen eines Flyers: „Am 23. Februar ist Bundestagswahl – das ist Petra Kelly, Ihre Kandidatin von den Grünen.“ Weitere Details findet ihr in meinem FAQ am Ende des Artikels. https://www.sprekelmeyer.de/wp-content/uploads/2024/12/HTW-Dreiklang-.mp4 Geeigneter Zeitpunkt und Ort für den Haustürwahlkampf Um eine permanent hohe Kontaktquote zu erzielen, fokussieren wir uns auf Stadtteile und Orte, in denen wir stark vertreten sind, um das eigene Potenzial zu mobilisieren. Der ideale Zeitraum für den Haustürwahlkampf unter der Woche liegt zwischen 17:30 Uhr und 20 Uhr am Abend, während die Wochenenden ganztägig genutzt werden können. Besonders effektiv wird der Haustürwahlkampf für Freiwillige mit zunehmender Intensität in den drei Wochen vor dem Wahltermin. Rollenklarheit und Abgrenzung eines Freiwilligen Für eine maximale Wirksamkeit ist es entscheidend, sich der eigenen Rolle bewusst zu sein. Vor der Haustür treten wir als neutrale Informationsvermittler für die Demokratie auf. Es ist wichtig, diese Rolle von der eines Missionars oder leidenschaftlichen Verfechters abzugrenzen. Unsere Hauptanliegen sind es, den Wahltag anzukündigen, die Kandidatin vorzustellen und die unterstützte Partei zu nennen (der Dreiklang). Der Ablauf des Haustürwahlkampfs Beim Haustürwahlkampf gehen wir von Haus zu Haus und besuchen Menschen, um sie über den Dreiklang zu informieren (Wahltag, Kandidat:in, Partei). Dies erfolgt neben der verbalen Information durch die Übergabe eines Flyers mit den Basisinformationen. Bei Sympathiebekundungen erweitern wir das Gespräch und integrieren die Person bei Interesse in die Netzwerkstrukturen der Partei. Wir verabschieden uns mit einem schlichten „Danke“ oder „Ok, alles Gute für Sie“. Effektivität des Haustürwahlkampfs Die Marketingtechnik Haustürwahlkampf mit ihrem Dreiklang „Wahltag – Kandidat:in – Partei“ beeinflusst die Wahlentscheidung durch selektiv verstärkte Wahrnehmungen und die Anzahl erreichter Kontakte. Sympathisant:innen und potenzielle Wähler:innen, die bereits eine emotionale Bindung zur Partei haben, erleben den Kontakt intensiver, was eine soziale Verpflichtung gegenüber unserem Engagement schafft. Diese führt zu einer höheren Wahrscheinlichkeit, dass sie ihre Stimme abgeben. Eine messbare Änderung im Wahlergebnis erfordert jedoch eine signifikant hohe Anzahl an Kontakten. Daher ist es essenziell, eine möglichst hohe Kontaktquote zu erreichen. Was wir im Haustürwahlkampf machen: https://www.sprekelmeyer.de/wp-content/uploads/2024/12/Wahltag-2.mp4#t=13 Was wir im Haustürwahlkampf NICHT machen: https://www.sprekelmeyer.de/wp-content/uploads/2024/12/HTW-Was-wir-nicht-machen-3.mp4 Forschung und Studien zum Haustürwahlkampf Die Forschungslage im Bereich des Wahlkampfes verdeutlicht eindrucksvoll die Wirksamkeit des Haustürwahlkampfes. Studien von Green & Gerber aus den USA sowie eine YouGov-Studie zur Landtagswahl 2017 belegen den signifikant gesteigerten Einfluss dieser Methode. Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen eine Veränderung von bis zu sieben Prozentpunkten, wodurch der Haustürwahlkampf für Freiwillige als effektiver eingestuft wird als alle anderen Marketingtechniken. Zum Vergleich: Plakate erzielen lediglich ein Veränderungspotenzial von 0,1 Prozentpunkten. Sollte sich die Frage stellen, warum dennoch Plakate verwendet werden, lade ich euch ein, einen Blick in meinen Artikel „Marketingtechnik und Strategie“ zu werfen, der in Kürze erscheint. Darin erörtere ich verschiedene Marketingtechniken und gebe Anregungen für deren strategischen Einsatz. Angebot für Workshops und Coaching Solltet ihr weitere Fragen haben, lade ich euch herzlich ein, einen Blick in den FAQ-Bereich zu werfen oder mir eine E-Mail zu schreiben. Für Gruppen biete ich spezielle Workshops zum Thema Haustürwahlkampf an und halte thematische Coachings für verantwortliche Personen bereit. FAQ – Fragen zum Haustürwahlkampf VERHALTEN AN DER WOHNUNGSTÜR Sollte ich mich persönlich vorstellen? Authentizität ist im Haustürwahlkampf von entscheidender Bedeutung. Die Art und Weise, wie wir uns präsentieren, liegt in unseren Händen. Das Problem dabei ist nur, dass die Intuition oft den Intellekt übertrifft. Intuitiv entscheiden Menschen innerhalb von Sekunden, ob sie jemanden kennenlernen möchten oder nicht. Eine namentliche Vorstellung kann die störungsfreie Übermittlung der Kernbotschaft (wie z.B. den Wahltag) verzögern und mögliche Vorurteile auslösen. Meine Empfehlung lautet, sich auszuprobieren und mit verschiedenen Ansprachemethoden zu experimentieren. Sollten wir als Duo oder allein agieren? Um im Haustürwahlkampf möglichst viele Menschen zu erreichen, ist es ratsam, allein von Tür zu Tür zu gehen. Dennoch bietet die Arbeit im Team eine wertvolle Motivation; dabei kann eine Arbeitsteilung von Straßenseiten sinnvoll sein, bei dem eine Person auf der einen und die andere auf der gegenüberliegenden Seite klingelt. In städtischen Gegenden mit Mehrfamilienhäusern kann es zudem vorteilhaft sein, gemeinsam im selben Gebäude vorzugehen. Zu zweit an der selben Wohnungstür sollten wir nur am Anfang stehen, um erste Erfahrungen zu sammeln. Nach den ersten fünf Kontakten ist es ratsam, allein fortzufahren. Wichtig ist es jedoch, regelmäßig zusammenzukommen und Erlebnisse auszutauschen, um voneinander zu lernen und die Motivation hoch zu halten! Wie lang ist die durchschnittliche Dauer eines Kontakts? Ein Kontakt an der Haustür dauert in der Regel zwischen 15 und 30 Sekunden, da die meisten Menschen es bevorzugen, wenn wir uns zügig wieder verabschieden. Es ist daher ratsam, diesem Wunsch nachzukommen. Sollte jedoch jemand deutliche Sympathie zeigen, empfiehlt es sich, die Kommunikationsstrategie anzupassen. In solchen Fällen ermutigen wir den Kontakt und bieten Möglichkeiten zur Integration in unsere Netzwerke an. Diese Gespräche können dann auch eine längere Dauer von drei bis fünf Minuten erreichen. Was mache ich, wenn niemand öffnet? Solltest du niemanden antreffen,

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Engagement-Angebote

Engagement-Angebote im Wahlkampf In diesem Artikel beschreibe ich die Vorteile und den Mehrwert klar formulierter Engagement-Angebote für Freiwillige im Wahlkampf und skizziere beispielhafte Aufgabenprofile auf vier unterschiedlichen Engagement-Ebenen. Die Herausforderung bei ehrenamtlichen Engagements Ehrenamtliches Engagement stellt eine unschätzbare Ressource in unserer Gesellschaft dar. Die meisten Menschen sind grundsätzlich bereit, sich für wohltätige Zwecke einzusetzen, deshalb besteht die große Herausforderung darin, das passende Engagement in angemessenem Umfang für die richtige Person zu finden. Ein Grundsatz, der für alle ehrenamtlichen Organisationen gilt. Im Kontext von Wahlkämpfen und politischen Parteien gewinnt dieses Prinzip jedoch besonders an Bedeutung, denn in der allgemeinen Vorstellung herrscht oft ein begrenztes Verständnis davon, was Wahlkampf tatsächlich ausmacht. Häufig ist sie von Vorurteilen geprägt und mit negativen Erwartungen behaftet. Der Mehrwert von Engagement-Angeboten im Wahlkampf Um so viele Freiwillige wie möglich für den Wahlkampf zu gewinnen, ist es hilfreich, klare Engagement-Angebote zu machen. Dazu gehört nicht nur, den Umfang, die Aufgaben und die Verantwortung zu klären, sondern auch ggf. Vorurteile zu entkräften und Erwartungen zu kommunizieren. Dafür ist es hilfreich, sich im Vorfeld Gedanken zu machen, welche Aufgaben und Rollen es gibt und wie Freiwillige eingebunden werden wollen und können. In der Vorbereitung könnt ihr dazu verschiedene Engagement-Profile anlegen und habt damit einen greifbaren Überblick, was es gibt und was möglich ist. Engagement auf vier Ebenen Im Folgenden erläutere ich vier verschiedene Engagement-Angebote im Wahlkampf, die ich unter einzelnen Registerkarten skizziere. Dabei unterscheide ich vier unterschiedliche Level von Engagement: Das Level der Fürsprecher:innen beschreibt Aufgaben, die eine einfache und niederschwellige Beteiligung ermöglichen. Auf diesem Level haben die Freiwilligen die Freiheit, selbst zu entscheiden, wie sichtbar sie sich präsentieren möchten. Das Level der Unterstützer:innen umfasst Aufgaben, die eine überschaubare, aktive Beteiligung erfordern. Das Level der Helfer:innen beinhaltet die aktiven Unterstützer:innen im Wahlkampf, die proaktiv in direkten Gesprächen nach außen kommunizieren. Das Level der Verantwortungsträger:innen umfasst jene Personen, die die Planung und Durchführung vorantreiben und insbesondere mit den Freiwilligen der Level eins bis drei in Kontakt stehen. Die folgenden Aufgabenprofile könnt ihr gerne als Blaupause verwenden, sie sind jedoch als Inspiration und Anregung gedacht, denn letztlich müssen eure Engagement-Angebote zu eurer Struktur und eurer Selbstorganisation passen. Nehmt die Beispiele und schneidert daraus die passenden Angebote für euren Bedarf. Gerne begleite ich euch dabei im Rahmen eines Coachings oder eines Workshops. Nehmt Kontakt mit mir auf und wir finden die optimale Lösung für euren Wahlkampf. Fürsprecher:innen im Wahlkampf Engagement-Level 1 Mentale Unterstützer:in Spender:in Offen Grün Mentale Unterstützer:in Aufgabe: Als mentale:r Unterstützer:in wirst du Mitglied im lokalen Info-Messenger und dem lokalen Newsletter und erhältst von dort regelmäßige Informationen zu Aktionen und Veranstaltungen. Du unterstützt das Team und den Wahlkampf durch deine Mitgliedschaft und den damit verbundenen Reichweitenzuwachs. Zusammenarbeit: Du hast zu Beginn einmal Kontakt zu einer unserer Mitgliederbetreuer:innen und ggf. einmal im Jahr einen kurzen Telefonkontakt zur Bestätigung. Umfang & Dauer: Der Zeitaufwand ist minimal, einmal im Jahr fünf bis zehn Minuten. Ort der Tätigkeit: Du bist Teil des virtuellen Netzes und bist räumlich ungebunden. Erwartungen/Kompetenzen: Außer deiner stillen Mitgliedschaft gibt es keine Erwartungen oder notwendige Kompetenzen. Voraussetzungen: Du unterstützt die Politik von Bündnis 90/Die Grünen und wählst die Partei mit hoher bis sehr hoher Wahrscheinlichkeit bei der nächsten Wahl. Unser Angebot: Über den Messenger-Dienst und die Newsletter von Bündnis 90/Die Grünen erhältst du Informationen zu Veranstaltungen und Aktionen und kannst eigenverantwortlich über eine weitere Beteiligung entscheiden. Mitglieder unseres Teams stehen dir als Ansprechpartner:innen zur Verfügung und unterstützen dich gerne bei Fragen. Spender:in Aufgabe: Als Spender:in unterstützt du den Wahlkampf mit einer Geldspende. Zusammenarbeit: Du tätigst deine Spende via Banküberweisung mit dem Stichwort „Wahlkampf tätigen“ und hast bei Bedarf Kontakt mit unserem Fundraising-Team. Umfang & Dauer: Der Zeitaufwand ist minimal, einmal im Jahr fünf bis zehn Minuten. Ort der Tätigkeit: Die Aufgabe ist ortsungebunden bei einem Erstwohnsitz in Deutschland. Erwartungen/Kompetenzen: Es gibt keine Erwartungen oder notwendige Kompetenzen. Voraussetzungen: Du kannst spenden, soweit es deine finanzielle Situation erlaubt. Unser Angebot: Du bekommst eine abzugsfähige Spendenbescheinigung für deine Steuererklärung, außerdem kannst du auf Wusch im Rahmen einer Mitgliederveranstaltung beim „Spenden-Dankeschön“ namentlich genannt werden. Aufgabe: Deine Aufgabe ist es, grüne Sichtbarkeit zu erzeugen. Dazu hast du verschiedene Möglichkeiten: Du „outest“ dich in der Wahlkampfphase proaktiv als Grünen-Wähler:in, zeigst Merkmale der Grünen und Fanartikel in der Öffentlichkeit (bspw. Pinnadeln, Armbänder, T-Shirts, Schals, Mützen, Wimpel am Fahrrad, Aufkleber) und platzierst ggf. ein Wahlplakat in einem Fenster deiner Wohnung oder deinem Vorgarten. Zusammenarbeit: Du hast bei dieser Aufgabe zu Beginn des Wahlkampfes einmal Kontakt mit einem Team aus der Mitgliederbetreuung. Außerdem wirst du Teil unseres lokalen Info-Messengers und erhältst unseren Newsletter mit Informationen zu Aktionen und Veranstaltungen. Umfang & Dauer: Der Zeitaufwand ist gering, vieler dieser Tätigkeiten können beiläufig erledigt werden. Ort der Tätigkeit: Du bist mit dieser Aufgabe räumlich ungebunden. Erwartungen/Kompetenzen: Es gibt keine speziellen Erwartungen und du brauchst keine besonderen Kompetenzen. Wir freuen uns, wenn möglichst viele Menschen mitbekommen, dass du die Grünen wählst. Voraussetzungen: Es gibt keine Voraussetzungen außer deiner grünen Überzeugung. Unser Angebot: Du erhältst ein Päckchen mit Fanartikeln und wirst über den Info-Messenger und den Newsletter über Veranstaltungen und Aktionen informiert. Unsere Mitgliederbetreuer:innen stehen dir gerne zur Verfügung und unterstützen dich bei Fragen. Mentale Unterstützer:in Aufgabe: Als mentale:r Unterstützer:in wirst du Mitglied im lokalen Info-Messenger und dem lokalen Newsletter und erhältst von dort regelmäßige Informationen zu Aktionen und Veranstaltungen. Du unterstützt das Team und den Wahlkampf durch deine Mitgliedschaft und den damit verbundenen Reichweitenzuwachs. Zusammenarbeit: Du hast zu Beginn einmal Kontakt zu einer unserer Mitgliederbetreuer:innen und ggf. einmal im Jahr einen kurzen Telefonkontakt zur Bestätigung. Umfang & Dauer: Der Zeitaufwand ist minimal, einmal im Jahr fünf bis zehn Minuten. Ort der Tätigkeit: Du bist Teil des virtuellen Netzes und bist räumlich ungebunden. Erwartungen/Kompetenzen: Außer deiner stillen Mitgliedschaft gibt es keine Erwartungen oder notwendige Kompetenzen. Voraussetzungen: Du unterstützt die Politik von Bündnis 90/Die Grünen und wählst die Partei mit hoher bis sehr hoher Wahrscheinlichkeit bei der nächsten Wahl. Unser Angebot: Über den Messenger-Dienst und die Newsletter von Bündnis 90/Die Grünen erhältst du Informationen zu Veranstaltungen und Aktionen und kannst eigenverantwortlich über eine weitere Beteiligung entscheiden.

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Selbstorganisation im Wahlkampf

Selbstorganisation im Wahlkampf In diesem Artikel werfe ich einen Blick hinter die Kulissen der Wahlkampf-Organisation in Kreisverbänden und Wahlkreisen am Beispiel der Partei Bündnis 90/Die Grünen. Was macht ein starkes Wahlkampfteam aus – und wie lassen sich Rollen und Aufgaben sinnvoll verteilen? Ich beleuchte, welche Herausforderungen sowohl in kleinen als auch in großen Verbänden entstehen: von der Rollenklärung bis zur besonderen Dynamik in Teams unterschiedlicher Größen. Strukturelle Organisation der Partei Parteien sind in Kreis- und Ortsverbänden strukturiert. Zu einem Kreisverband gehören in der Regel mehrere Ortsverbände, die mehr oder weniger eigenständig agieren.In größeren Städten arbeitet ihr als Kreisverband mit verschiedenen Stadtteilgruppen zusammen.Eine dritte Variante sind Städte, die einen Kreisverband bilden und von einem Ring aus Ortsverbänden umschlossen sind, die wieder einen Kreisverband bilden. Struktur der Wahlkreise Im Kontext von Wahlen ergeben sich daraus verschiedene Konstruktionen: Während im ländlichen Raum bei Kommunalwahlen die Ortsverbände meist quasi eigenständig für sich Wahlkampf betreiben, um die Positionen der Ortsbeiräte zu gewinnen, kommt es bei Bundestagswahlen zu Trennungen oder zu großen Zusammenschlüssen von Orts- und Kreisverbandseinheiten. Wir kennen das als „Wahlkreis Stadt1“ und „Wahlkreis Stadt2“ oder als Gebietswahlkreis, der ggf. zweieinhalb Kreisverbände umfasst. Die Situation der Wahlkampfteams Je nach Art der Wahl — ob Europa-, Bundes-, Landes- oder Kommunalwahlen — entstehen unterschiedliche Wahlkampfteams, die mit variierendem Maß an Effizienz zusammenarbeiten. Dabei sind zwei Tendenzen hervorzuheben: Entweder ist das Team zu klein, überbeansprucht und leidet unter strukturellen Doppel- und Mehrfachbelastungen – oder es ist zu schnell gewachsen und verliert an Stabilität, da alle Mitglieder an sämtlichen Entscheidungen teilnehmen wollen, was aufgrund der Gruppengröße zu inkonsistenter Beteiligung führt. Sitzungen in solchen Teams sind schwer zu moderieren und sprengen oft sämtliche Zeitrahmen. Die Problematik von unklaren Rollen und Aufgaben Beide Szenarien haben eine ungeklärte Rollen- und Aufgabenverteilung gemein, doch eine gezielte Klärung ist von essenzieller Bedeutung. Aufgaben sind als definierte und abgeschlossene Handlungspakete zu verstehen, wohingegen eine Rolle eine Position innerhalb eines Verantwortungs- und Beziehungsgefüges ist. Probleme in kleinen Teams In kleinen Teams sind alle Aufgaben und Rollen oft auf wenige Personen verteilt, was es erschwert, dringliche von wichtigen Angelegenheiten abzugrenzen und zu priorisieren. So managt man eher die Rituale der Vergangenheit und verpasst die Gelegenheit zur effektiven Wahlkampfgestaltung durch Mobilisierung. Und für professionelles Marketing fehlen oft Zeit und Mittel. Probleme in großen Teams In großen Teams hingegen führt eine undurchsichtige Rollen- und Aufgabenverteilung zu Doppelarbeit oder liegengebliebener Aufgaben, was demotivierend wirkt. Alle Mitglieder fühlen sich verantwortlich, doch unklare Rollen hemmen den Fortschritt und führen zu endlosen Diskussionen. Strategische Fragen vermischen sich mit organisatorischen Belangen, die an politischen Kontexten scheitern. Das Drängendste, nämlich die Mobilisierung der Wählerinnen und Wähler, gerät aus dem Fokus. Die zentrale Aufgabe der Selbstorganisation im Wahlkampf Um diesen Herausforderungen zu begegnen, stehen zu Beginn der Selbstorganisation im Wahlkampf zwei zentrale Aufgaben an: Aufgabenklärung:Wie gestaltet sich der Prozess bis zur Wahl? Welche Aufgaben sind bis wann zu erledigen? Rollenklärung: Welche Person trägt welche Verantwortung? Wer ist in spezifische Prozesse und Entscheidungen eingebunden? Lösung für kleine Teams Für kleine Teams gilt es, zeitkritische Aufgaben zu priorisieren und die Rollenentwicklung während des Prozesses zu überdenken. Tipp: Wenn ihr über eure Rolle als ausführende Wahlkämpfer:innen hinausdenkt, wird sich eure Planungs- und Koordinationsweise verändern. Weitere Informationen dazu findet ihr im Artikel „Mobilisierung“ (coming soon). Lösung für große Teams In großen Teams ist es wichtig, eine effiziente Zusammenarbeit zu gewährleisten. Hierbei ist es oft hilfreich, kleinere Subteams zu bilden, die Teilaufgaben eigenständig übernehmen und Entscheidungskompetenzen erhalten. Impulse dazu findet ihr auch im Artikel Engagement-Angebote im Wahlkampf. Eine verschlankte Entscheidungsstruktur durch eine kleine, mandatierte Steuerungsgruppe kann ebenfalls unterstützend wirken. Dazu findet ihr Hilfestellungen im Artikel Teamstruktur im Wahlkampf. Selbstorganisation im Bundestagswahlkampf Im Zusammenhang mit der Bundestagswahl stellt sich insbesondere die Frage der Zusammenarbeit, die vom Wahlkreis vorgegeben wird. In diesem Kontext ist es entscheidend, Kooperationen und Eigenständigkeiten klar zu benennen und die Kommunikation sowie die Schnittstellen bewusst zu gestalten. Auch hierfür empfehle ich den Artikel „Teamstruktur im Wahlkampf“ als Blaupause. Alternativ biete ich professionelle Unterstützung mit einem Planungsworkshop Wahlkampf an, um euch in diesem Prozess zu begleiten. Nehmt gerne Kontakt auf, um gemeinsam die optimale Lösung für euch zu finden. Artikelserien

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