Verantwortung

Rollen in der Öffentlichkeitsarbeit

Rollen und Verantwortung in der Öffentlichkeitsarbeit Wer gute Öffentlichkeitsarbeit machen möchte, braucht Menschen mit verschiedenen Fähigkeiten. In diesem Artikel skizziere ich fünf Rollen und ihre Verantwortung im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit. Ich orientiere mich dabei am Beispiel einer Partei. Prinzipiell sind sie jedoch auch auf Organisationen, Vereine und Verbände anwendbar.  Leitung Öffentlichkeitsarbeit Die leitende Person der Öffentlichkeitsarbeit schafft Räume zum Austausch innerhalb ihres Teams sowie zur Vernetzung mit anderen, um positive Synergieeffekte zu ermöglichen. Sie arbeitet nicht redaktionell, sondern hat den Überblick und trägt Verantwortung für die bestmögliche Ausschöpfung der einzelnen Aufgabenbereiche. Denn mit den einzelnen Disziplinen der Kommunikation kann zwar einiges erreicht werden – wirkliche Kraft entwickeln sie erst im strategisch abgestimmten Zusammenspiel.  Pressereferent:in Diese Rolle hat sowohl eine kreative als auch eine koordinierende bzw. organisierende Natur. Die oder der Pressereferent:in verfasst und lektoriert Pressmitteilungen, pflegt den Kontakt zur lokalen Presse und behält den Überblick über das allgemeine Medienecho. Außerdem plant und realisiert er oder sie Pressetermine. Dieser Aufgabenbereich wird auch mit dem Titel „Pressesprecher:in“ belegt. Ich bevorzuge den Titel „Pressereferent:in“, um eine inhaltliche und funktionale Überschneidung mit den Aufgaben der Sprecherin und des Sprechers eines Kreisverbandes zu vermeiden. Pressereferenten haben nur in Ausnahmefällen eine repräsentative Aufgabe. Teamleiter:in Social Media Die Leitung des Social-Media-Teams verantwortet die Rollen Content Creation (Inhalte erstellen), Content Management (Inhalte verwalten) sowie Community Management (Interaktion mit Followern und Antagonisten).   Sie koordiniert die Zusammenarbeit aller Beteiligten und verantwortet das Tagesgeschäft, entwickelt Empfehlungen zur strategischen Ausrichtung und steht in engem Kontakt mit dem Kreisvorstand. Im Gegensatz dazu sind die Rollenprofile der Teamrollen kreativ schöpferische (Content Creation), kommunikative (Community Management) und betreuend organisierende (Content Management). Netzwerkreferent:in Die oder der Netzwerkreferent:in hat eine aufbauende und koordinierende sowie eine betreuende und dokumentierende Rolle inne. Sie oder er systematisiert und dokumentiert Termine, hilft dabei, neue Netzwerke zu erschließen und sorgt dafür, dass Kontakte langfristig über die zyklischen Personalwechsel hinaus bestehen bleiben. Alle Tätigkeiten verfolgen das Ziel, Strukturen zu schaffen und zu pflegen. In der Politik gibt es zwar Schnittmengen mit der Rolle „Lobbyist:in“, Netzwerkreferent:innen verfolgen jedoch keine inhaltlichen Positionen. Teamleitung „Kampagne und Aktion“ Das Team „Kampagne und Aktion“ gibt es – abgesehen von den vorherig genannten – nur in der politischen Arbeit. Die Teamleitung hat sowohl eine unterstützende und koordinierende als auch eine motivierende Rolle.   Sie bringt Menschen zusammen und hilft ihnen, sich zu engagieren. Sie hat die Kampagnen im Blick und ermöglicht die Teilhabe daran. Je nach Größe des Kreisverbandes und der Personaldecke initiiert sie auch die Entwicklung eigener Kampagnen. Die Teams können je nach Größe in ihrer Art und Struktur stark variieren. In kleinen Kreisverbänden kann es eine dynamische Gruppe von Menschen sein, die Lust hat, sich zu engagieren. In größeren kann es ein Team aus Repräsentant:innen der Stadtteil- oder Ortsgruppen sein. Die Teamleitung „Kampagne und Aktion“ arbeitet in enger Abstimmung mit der Mitgliederbetreuer:in und hält Kontakt mit der Projektleitung „politische Willensbildung“. Die Situation vor Ort Streng genommen bilden diese fünf Rollen in der Öffentlichkeitsarbeit ein eigenes Team, deren Klärung der Rollen und Aufgaben zielführend wäre. In der Praxis mache ich jedoch immer wieder die Erfahrung, dass Kreisverbände eine Crossover-Beratung zum Thema suchen, da es kein eigenes Team gibt, sondern Teile des Vorstandes oder engagierte Freiwillige die Aufgaben übernehmen. Für diesen Fall habe ich meinen Workshop „integrierte Öffentlichkeitsarbeit“ entwickelt, in dem ein fachlicher Überblick gewonnen und entlang der gegebenen Ressourcen und Kapazitäten praxistaugliche Rollen definiert werden. Schaut gerne in den Link und sprecht mich an. Artikelserien

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Rollen und Funktionen in Organisationen

Rollen und Funktionen in Organisationen Mit Aufgabenpaketen und Beziehungsrahmen die Arbeit erleichtern Worin liegt der Mehrwert von Rollenklärungen und Rollenprofilen für die Zusammenarbeit innerhalb von Organisationen? Ich skizziere den individuellen Nutzen und liefere Tipps zur Anwendung und Umsetzung am Beispiel einer Partei, dies ist jedoch auch auf Verbände, Vereine und Organisationen übertragbar. Was ist eine Rolle? Wer macht was? Was ist meine Aufgabe? Wer darf was entscheiden? Wer Rollen definiert, schafft Verantwortungs- und Beziehungsrahmen. Rollen entstehen, indem Aufgaben zu Paketen zusammengefasst und als Aufgabenbereich definiert werden. Rollen schaffen Klarheit über die Zuständigkeit und klären den Rahmen der Verantwortung. Solchen Zuständigkeitsbereichen werden Namen oder Titel zugeordnet. Was kann eine Rolle leisten? Für die jeweiligen Personen klärt sich mit der Rollendefinition nicht nur, wer welche Verantwortung trägt, sondern auch das Verhältnis zueinander. Mit einem abgesteckten Aufgabenbereich entsteht eine Funktion und ein am Ergebnis orientierter Handlungsspielraum. Er bildet den Kontext, der individuelles Handeln nachvollziehbar und erwartbar macht (z. B. das Bitten der Kassenprüfenden in der Mitgliederversammlung um die Entlastung des Vorstandes). Erfahrungen aus der Praxis In der Praxis werden solch klar definierte Rollen leider oft vermisst. Am stärksten ausgeprägt sind sie in der Abteilung Finanzen, da dort formal juristische Kräfte und Zuständigkeiten wirken und somit Rollen vorgegeben (oder mindestens empfohlen) werden. In kleinen Teams ist es oft schwierig, Aufgaben voneinander abzugrenzen. Die einzelnen Personen arbeiten in Doppel- oder gar Mehrfachrollen, ohne dass diese ausdifferenziert sind. Ihre Rollen verschwimmen. Am schwierigsten wird es, wenn Personen sowohl im Parteivorstand als auch in der Fraktion oder gar weiteren Funktionen tätig sind. Wenn Rollenklarheiten fehlen Fehlende Rollenklarheiten müssen nicht zwangsläufig zum Problem werden, haben aber weitreichende Folgen: Sie behindern das parteiinterne Wachstum und die Nachfolge. Sie steigern den Abstimmungsbedarf zwischen den Akteur:innen. Sie schaffen Raum für Konflikte und Diskussionen. Es ist durchaus möglich, dass die Arbeit vor Ort zufriedenstellend läuft, eine fehlende Rollenklarheit jedoch die nachhaltige Entwicklung behindert oder ihr entgegensteht. Der Mehrwert von Rollenklarheiten Für Mitglieder des Kreisvorstands bieten klare Rollen und Funktionen die große Chance, den eigenen Arbeitsbereich einzugrenzen und Aufgaben zielführend zu delegieren. Außerdem haben Vorstandsmitglieder damit einen besseren Fokus auf ihre Aufgaben, können stringenter und einfacher für Entscheidungen argumentieren und Sachverhalte darstellen. Die Zusammenarbeit wird durch Rollen strukturiert und machen den Austausch bei Teamtreffen einfacher. Rollenprofile erfolgreich anwenden Bei der Anwendung von Rollenprofilen ist es elementar, dass sie in der täglichen Arbeit hilfreich sind. Die von mir beschriebenen Rollen sind keine Blaupause, sondern Anregungen und Hilfestellungen für die individuelle Praxis. Sollten sich bei euch andere Aufgabenprofile ergeben, kann dies anwendungspraktisch trotzdem sinnvoll sein. Für eine Rollendefinition im Kreisvorstand macht es Sinn, sich zusammenzusetzen und eine Klärung voranzutreiben. Dabei können entweder die Kompetenzen einzelner Personen der Ausgangspunkt sein oder der Überblick über alle Aufgaben, die zugeordnet werden sollen. In der Organisationsstruktur müssen Aufgaben und Kompetenzen zusammenfinden und Zuständigkeiten geklärt werden. Dies findet idealerweise zeitnah nach der Wahl des Vorstandes in der ersten Vorstandsklausur statt. In jedem Fall macht es Sinn, Zuständigkeiten frühzeitig zu systematisieren und Aufgabenpakete zu schnüren. Da solche Prozesse stets ähnlich verlaufen, habe ich dafür ein in Teilen standardisiertes Workshopangebot „Rollen und Aufgaben im Kreisvorstand“ im Portfolio für euch. Sprecht mich an! Ich freue mich auf eure Anfrage. Mehr zum Thema „Rollen“ Meinen Blog schreibe ich in Artikelserien und liefere im Rahmen der Staffel „Rollen und Funktionen in Organisationen“ einen Überblick über eine Vielzahl von möglichen Rollenprofilen. Meine Artikel orientieren sich an vier Aufgabenfeldern der Vorstandsarbeit: Formalia, Öffentlichkeitsarbeit, Freiwilligenmanagement und politische Willensbildung. Rollen definiere ich anhand von inhaltlich naheliegenden Aufgaben und ergänze sie mit satzungsgemäßen Funktionen der Vorstandsarbeit. Alle Artikel aus der Staffel „Rollen und Funktionen“ Vorstandsarbeit Rollen im Freiwilligenmanagement Artikelserien

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