Wertschätzung

Rahmenbedingungen

Rahmenbedingungen im politischen Ehrenamt Welche Rahmenbedingungen gibt es im politischen Ehrenamt und wie können sie gestaltet werden? Ich kategorisiere sie im Folgenden in sechs thematische Bereiche, die für ihre Optimierung von Bedeutung sind: Räumlichkeiten und Material, Wertschätzung, Willkommenskultur, Finanzen, Weiterbildungsmöglichkeiten und Klausurtagungen sowie der oder die Geschäftsführende im Hauptamt.    Rahmenbedingungen als individueller Faktor Rahmenbedingungen nehmen einen großen Einfluss auf die Arbeit und Weiterentwicklung eines Kreisverbandes. Sie können Engagement ermöglichen, behindern oder sogar verhindern. Die Parameter sind sehr vielfältig und können kontext- und personenbedingt unterschiedliche Wirkungen entfalten. Aspekte von Rahmenbedingungen Manche Gegebenheiten haben eine große Auswirkung auf das Engagement von Parteimitgliedern. Rahmenbedingungen müssen kultiviert werden. Es gibt kein einfaches richtig oder falsch, sondern ein angemessen, ideal oder ungünstig. Woran diese Bewertung im Einzelnen hängt, muss im Vorstand besprochen werden. Sechs zentrale Topiken von Rahmenbedingungen 1. Räumlichkeiten und Material Der Einfluss von Räumlichkeiten und Materialien auf eure Arbeit darf nicht unterschätzt werden. Sie haben die Kraft, Identität zu stiften und Engagement zu fördern. Auslastung und Nutzung, Barrierefreiheit und Multifunktionalität dürfen ebenfalls nicht aus dem Blick geraten. 2. Wertschätzung Wertschätzung ist der Sauerstoff, den ein Ehrenamt atmet. Dabei geht es weniger um eine Gratifikationskultur im Sinne von Blumensträußen, Anstecknadeln oder Präsentkörben, sondern um ein respektvolles Miteinander, transparente Kommunikation und gelebte Partizipation. Es geht um wechselseitige Unterstützung, Zusammenarbeit, Lob und Anerkennung. 3. Willkommenskultur Stell dir vor, du kommst zum ersten Mal zu einer Veranstaltung. Wie möchtest du empfangen werden? Eine Willkommenskultur zeichnet nicht nur Infoveranstaltungen, Leitfäden und Orientierungshilfen aus, sondern vor allem das Selbstverständnis der Mitglieder, die Einbindung leben und aktiv Engagement ermöglichen. Mitglieder, die auf neue zugehen, einen Blick für ihre Interessen haben und ihnen Wege und Möglichkeiten eröffnen. 4. Erstattungen, Auslagen, Budgetierung Im Finanzmanagement bedeuten gute Rahmenbedingungen vor allem klare Richtlinien und eine transparente Kommunikation. Hinzu kommt bei der Budgetierung die Verantwortungsübertragung, denn es macht einen großen Unterschied, ob mir ein Budget eingeräumt wird, dass ich selbst verwalte, oder ob ich nur „alles wiederbekomme“, wenn ich es einreiche. 5. Weiterbildungen und Klausurtagungen Ehrenamtliches Engagement ist ein Ort für persönliches Wachstum. Weiterbildungen fördern die fachliche Kompetenz, stärken die organisationale Weiterentwicklung und begünstigen die Bildung von Netzwerken. Regelmäßige Klausuren machen die Zusammenarbeit effektiver und fördern die Professionalität jedes einzelnen und des gesamten Teams. Außerdem minimieren sie das Konfliktpotenzial und schärfen die Zielorientierung. 6. Geschäftsführer:in/Hauptamt Je nach Größe der lokalen Struktur kann die Einstellung eines hauptamtlichen Geschäftsführenden eine tragende Säule für langfristig gute Rahmenbedingungen sein. Die Herausforderung liegt dabei in einer auf Nachhaltigkeit bedachten und präzise formulierten Aufgaben- und Rollenbeschreibung für die Person, die dieses Amt innehat. Gute Rahmenbedingungen entstehen nur, wenn diese Person für Kontinuität sorgt, den ehrenamtlichen Vorstand entlastet, Prozesse strukturiert und die Kommunikation professionalisiert. Im schlechtesten Fall kann die Besetzung dieser Position sogar negative Auswirkungen haben. Wie man gute Rahmenbedingungen schafft Zunächst müsst ihr herausfinden, wo es Optimierungsbedarf bei euren Rahmenbedingungen gibt. Darauf folgt eine Einschätzung, was einfach zu verbessern ist, was zeitnah verbessert werden kann und was perspektivisch angegangen werden muss. Das Rollenprofil, das sich im Speziellen um dieses Thema kümmert, ist die Mitgliederbeauftragte. Sie entwickelt mit ihren Kolleg:innen aus dem Freiwilligenmanagement Ideen und Konzepte zur Verbesserung der Rahmenbedingungen und begleiten deren Umsetzung. Das Thema „Rahmenbedingungen“ in meinen Workshops Meist muss geklärt werden, wie gute Rahmenbedingungen vor Ort aussehen können. Aus diesem Grund sind sie immer wieder Thema in meinen Workshops und Seminaren, denn spätestens beim Transfer der theoretischen Inhalte in die gelebte Praxis stößt man oft an die Grenzen des Systems. Sprecht mich direkt an oder verschafft euch einen Überblick über meine Angebote  „Mitgliedereinbindung und Freiwilligenmanagement“ oder das Coaching Freiwilligenmanagement. Kontakt Alle Artikel aus der Perspektive „Wege und Möglichkeiten “ Vorstandsarbeit Rahmenbedingungen Wege und Möglichkeiten der Vorstandsarbeit Artikelserien

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Rollen im Freiwilligenmanagement

Rollen im Freiwilligenmanagement Im Artikel Rollen im Freiwilligenmanagement unterteile ich Freiwillige in drei Zielgruppen und entwickle entlang der spezifischen Bedürfnisse drei Hauptrollen des Freiwilligenmanagements am Beispiel der Partei Bündnis 90/Die Grünen. Was ist Freiwilligenmanagement? Wie im Artikel „Aufgaben im Freiwilligenmanagement“ erläutert, geht es beim Freiwilligenmanagement darum, mit Menschen zu kommunizieren, sie zu begleiten und für ihr Engagement zu qualifizieren. Die Tätigkeiten können sehr unterschiedlich sein, deshalb orientiere ich mich bei der Rollendefinition an Zielgruppen, der Art ihrer Ansprache sowie der Begleitung, die sie erfordern: Passive Mitglieder und Sympathisant:innen (Rolle „Mitgliederbetreuer:in“) Aktive Mitglieder und gelegentlich Aktive (Rolle „Mitgliederbeauftragte:r“) Amtsträger:innen und interessierte Kandidat:innen (Rolle „Personalentwickler:in“) Die Mitgliederbetreuer:in Die Relevanz passiver Mitglieder und Sympathisant:innen Diese Zielgruppe ist nicht zu unterschätzen. Ihre passive Mitgliedschaft und Sympathiebekundung sind ein wertvoller Beitrag für die Partei und in der Regel ebenso bewusst gewählt wie ein aktives Engagement. Sie können begrenzt „aktiviert“ werden. Es bei allen schaffen zu können, ist ein Märchen. Die Aufgabe: Wenn ihr Freiwilligenmanagement in dieser Zielgruppe betreiben wollt, müsst ihr zunächst von einer bewusst gewählten Passivität ausgehen. Das heißt nicht, dass auch ihr passiv sein müsst. Vielmehr ist es eure Pflicht, diese Mitglieder ausreichend zu informieren und zu betreuen. Es ist eure Aufgabe, ihre stille, aber wohlgesonnene Beziehung zu euch im Blick zu behalten. Vor diesem Hintergrund empfehle ich, die Rolle einer Mitgliederbetreuer:in zu besetzen. Diese Person betreibt aktive Beziehungspflege, holt Feedback ein und hält den Beziehungsstatus aufrecht. Ein angrenzendes Rollenprofil ist die Mitgliederverwalter:in, das ich in diesem Beitrag gesondert betrachte.   Die Mitgliederbeauftragte:r 2. Aktive Mitglieder und gelegentlich Aktive Die Gruppe der (gelegentlich) Aktiven ist ein komplexes soziales Gefüge, das von zahlreichen Faktoren beeinflusst wird. Jede aktive Person bringt ihre persönlichen Beweggründe mit und steckt in einer individuellen Lebenssituation, die ihr Engagement ermöglicht und begrenzt. Der Umfang eines Engagements kann daher stark variieren. Die Aufgabe: Freiwilligenmanagement in dieser Zielgruppe bedeutet, sie als komplexes System zu begreifen, welches nicht komplett ausdefiniert werden kann. Wir können aber wichtige Parameter betrachten und darauf Einfluss nehmen. Dabei spielen drei Hauptfaktoren eine Rolle: Rahmenbedingungen, Weiterbildung und Kultur. Darüber hinaus könnt ihr dafür Sorge tragen, dass in eurem Kreisverband optimale Bedingungen für das Engagement der (gelegentlich) aktiven Mitglieder herrscht. Die Rolle für das Management aktiver Freiwilliger definiere ich als Mitgliederbeauftragte. Ihre Aufgaben sind die Struktur- und Kulturentwicklung, sie hat die Rahmenbedingungen im Blick und passt sie dem aktuellen Bedarf an. Die Person mit dieser Rolle ist sensibel für die Organisationskultur und initiiert Prozesse zur Verbesserung der gelebten Kultur des Miteinanders. Mitgliederbeauftrage bestellen den Boden, auf dem Engagement wachsen kann. Die Personalentwickler:in 3. Amtsträger:innen und interessierte Kandidat:innen Die Leidenschaft der Amtsträger:innen und Interessent:innen variiert in der Regel stark, denn die jeweiligen Ämter haben unterschiedliche Profile, was Anforderungen, Begabungen und Sachkenntnisse anbelangen. Gleichzeitig bringen diese Menschen eigene Kompetenzen, Qualifikationen und Sachverstand mit. Darüber hinaus ist die Bereitschaft für eine persönliche Weiterentwicklung vielfältig ausgeprägt. Die Aufgabe: Das Freiwilligenmanagement in dieser Zielgruppe umfasst drei Dimensionen: Das persönliche Wachstum und die Qualifikation der Menschen innerhalb ihrer Perspektiven und Voraussetzungen, die altersunabhängige Nachwuchsförderung und das organisationale Lernen im Sinne eines Capacity buildings. Für diese am stärksten engagierte Zielgruppe empfehle ich das Rollenprofil einer Personalentwickler:in zu definieren. Dazu gehört der Überblick über das Personal, seine Kompetenzen sowie die Identifizierung seiner kurzfristigen und langfristigen Entwicklung. Darüber hinaus initiiert ein:e Personalentwickler:in Austauschprozesse zwischen Ämtergenerationen und begleitet Übergangsprozesse. Als besondere Fähigkeit im politischen Kontext braucht sie eine gewisse Distanz zur inhaltlichen Auseinandersetzung und ein gesteigertes Interesse an organisationalem Wachstum. Unterstützung im Rollen-Dschungel gefällig? Diese Rollen sind kein Standard und keine Blaupause. Mit ihnen versuche ich, einen spezifischen Zugang zu einem Päckchen von Aufgaben zu geben. Eine übergeordnete Einordnung liefere ich in einem Leitartikel zum Thema „Rollen und Funktionen “. Je nach eurer Situation ist es ggf. sinnvoll, eure Rollenklärung im Rahmen eines Coachings oder eines Workshops vorzunehmen und dabei eure spezifischen Gegebenheiten in den Blick zu nehmen. Sehr gerne unterstütze ich euch bei diesem Prozess. Kontakt Alle Artikel aus der Perspektive „Rollen und Funktionen“ Vorstandsarbeit Rollen im Vorstand Rollen in der politischen Willensbildung Rollen in der Öffentlichkeitsarbeit Rollen im Freiwilligenmanagement Artikelserien

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